Blick auf das Messegelände (Credit: Philipp Maroschek)

Pizza, Pasta, Piacenza – Resumée vom Branchentreff in Europa

Online, das ist klar, geht sehr viel an Kommunikation verloren. Videokonferenzen und Telefonate können einfach nur bedingt ein Beisammensein in der realen Welt ersetzen. Umso schöner war es für ein paar unserer eguanas, im schönen Italien zwei Tage auf der Geofluid in Piacenza (15.-16.09.) verbringen zu dürfen. Wie es ihnen auf der ersten Messe seit Corona ergangen ist?

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Schön, die Stadt mal für sich zu haben (Credit: Peter Weihs)

Seit über 40 Jahren lockt die Geofluid Messe Stakeholder der Tiefbaubranche ins sonnige Italien. Abgehalten im schönen Piacenza, einer kleine Stadt in Norditalien, die besonders für ihre sehenswerten Kirchen im lombardisch-romanischen Stil bekannt ist, hat die Messe weit mehr zu bieten als Pizza, Pasta und eine pittoreske Umgebung. 2018 versammelten sich auf einer Ausstellungsfläche von 32.000 Quadratmetern weit mehr als 355 Aussteller und mehr als 11.000 Besucher, davon fast 3.000 aus dem Ausland. Coronabedingt im vergangenen Jahr abgesagt, freuten wir uns heuer ganz besonders darauf, dem Branchentreff beiwohnen und uns über Innovationen im Spezialtiefbau informieren zu können.

Der frühe Vogel fängt den Wurm, und um den Flug nach Mailand nicht zu verpassen, „galt es zunächst die S-Bahn Richtung Flughafen um 6:20 zu erwischen – nicht immer meine Zeit“, so Peter. „Zur Überraschung Aller wurde an diesem Morgen auf FFP2-Masken in allen öffentlichen Verkehrsmittel umgestellt, was im Kleingedruckten der Abfahrtstafeln stand (es waren alle vorbildlich ausgestattet). Aber ich musste auch daran denken wie schön es doch wäre, öfter so früh aufzustehen, um die Stadt für sich zu haben.“

Die neue FFP2-Regelung in den Öffis kam überraschend, hat uns aber nicht aufgehalten (Credit: Michael Ouschan)

Dank des sehr flughafenerprobten, vielgereisten Michaels ging es anschließend schnell und zügig Richtung Mailand, „wo wir dann 1,5 Stunden verloren haben, um zu unserem Mietauto zu kommen… Die Wartezeit wurde genutzt, um erste Eindrücke Italienischen Kaffees aufzunehmen und sich noch intensiv auf die bevorstehenden Gespräche vorzubereiten.“ Dabei wurde an allen Stationen der Reise ein 3G-Nachweis gefordert und auch mittels QR-Code überprüft – unkompliziert und gut organisiert, „das Herzeigen und Bereithalten aller Einladungen/Tickets/Nachweise war für mich aber schon eine Herausforderung!“, zog Peter Resümee. Da konnte er einmal aus erster Hand erfahren, wie es unseren Noch-nicht-Kunden geht, die noch mit Papier arbeiten müssen. Leider gibt es nicht für alle Lebensbereiche SCALES – aber daran arbeiten wir 😉

Digitalisierung und Datenmanagement auf dem Vormarsch

Nicht nur bei den Nachweisen, auch inhaltlich ließ sich ein großes Interesse an „Digitalisierungsthemen und Datenmanagement im Allgemeinen“ bemerken, so Michael. „Gefühlt waren sehr viele Nicht-Italiener auf der Messe unterwegs, ich habe das auch von anderen Ausstellern vernommen. Es handelt sich also tatsächlich um den Branchentreff in Europa.“

Eigentlich findet die Geofluid alle zwei Jahre statt, zuletzt 2018 – wir haben damals in einem Blogbeitrag darüber berichtet. Wegen Corona wurde sie aber von 2020 auf 2021 verschoben. „Highlight der Messe für mich: Ich beziehungsweise eguana wurde wiedererkannt – das bedeutet, wir konnten bleibenden Eindruck bei unseren früheren Gesprächspartnern hinterlassen!“

Auf der Ausstellung haben Hersteller aus ganz Europa die Möglichkeit, neue Geräte und Messtechniken, Digitalisierungsansätze und Technologien zu präsentieren. Inhaltlicher Fokus ist dabei die Spezialisierung im Bohr- und Untertagebau, die Aussteller kommen aus allen Bereichen des Untertagebaus. Ihre Tätigkeiten umfassen die Baugrunderkundung und Rohstoffgewinnung, Spezialfundamente, Bodenkonsolidierung sowie diverse geologische, geophysikalische und geotechnische Untersuchungen. Ausgestellt werden Technologien und Ausrüstung für Erforschung, Förderung und Abtransport von unterirdischen Flüssigkeiten; Maschinen und Geräte für Vermessungen, Spezialfundamente und Tunnelbau; sowie Instrumente für die Überwachung und Analyse.

Ein Schwerpunkt liegt dabei nicht nur auf dem Austausch zwischen Unternehmen, sondern auch jenem der Besucher selbst, vom Firmeninhaber über den Marketing Manager bis hin zum Berater – ein Punkt, dem wir als Datenmanagement-Unternehmen viel abgewinnen können, denn Zusammenarbeit ist ein Pfeiler unserer Arbeit. Dass wir für offene Datenverarbeitung einstehen, haben wir auch auf der Messe kommuniziert. „Das kam sehr gut an“, freut sich Michael: „Man merkt, dass viele Firmen für Offenheit eintreten und proprietäre Lösungen zunehmend der Vergangenheit angehören.“

Blick auf das Messegelände (Credit: Philipp Maroschek)

Zeit mit dem Team

Dabei war das letzte große Zusammentreffen schon zwei Jahre her – aber abgesehen von der Maskenpflicht habe sich seit 2019 nicht viel verändert, so Geschäftsführer Philipp. „Es haben sich einige spannende Kooperationsanbahnungen ergeben und generell ist das Thema Digitalisierung und Datenmanagement im Spezialtiefbau wesentlich präsenter als noch vor ein paar Jahren. Persönliches Highlight für mich war die gemeinsame Zeit mit dem Team. Vom Messebesuch, übers Laufen mit Karl und Michael (wobei man sagen muss, dass Karl nicht mal ins Schwitzen gekommen ist) bis hin zum gemeinsamen Abendessen und dem ein oder anderen Bier.“

Die Zeit mit dem Team zu verbringen, war auch für unseren Bergmann Karl die schönste Erfahrung. „Für mich war es der erste Messebesuch mit eguana. Dass die „Geofluid“ in Piacenza stattfand, kam mir als Italien-affinen Menschen sehr entgegen – Espresso, Cappuccino, Pizza, Dolce, … Man kennt die Kollegen vom Büro und von den Team Events, aber zwei Tage mit einer Übernachtung geben nochmals tiefere Einblicke.“ So konnte er bei einer Person eine Leidenschaft für flotte Autos und eine generelle Orientierungsschwäche beobachten (nein, die Rede ist hier nicht von mir), während ein anderer Kollege als Meister der Buffet-Verpflegung Eindruck hinterließ und ein Dritter einen Fetisch für Kettenantriebe offenbarte.

Wer liebt sie nicht, die Kettenfahrzeuge? (Credit: Cesare Schwabl)

Besonders beeindruckend war für Karl auch „die Bandbreite der Bohrgeräte – von Kleingeräten bis zu wahren Kolossen. Vor allem die ganz großen Maschinen waren in ihrer Dimension neu für mich.“

Auf der Geofluid gab es wie immer viel zu sehen, wie den Nachbau eines Ankerbohrgerätes im Einsatz. (Credit: Philipp Maroschek)
Im Außenbereich der Ausstellung waren die ganz großen Bohrgeräte zu finden. (Credit: Philipp Maroschek)
Design war schon immer ein italienisches Steckenpferd, so auch von dem für die Briten entworfenen Bohrgerät. (Credit: Cesare Schwabl)
Die Kombination aus Mercedes-Truck und Bohrgerät hat vor allem Peter beeindruckt. (Credit: Cesare Schwabl)
Bohrgestänge gewaltiger Höhen sorgten für Bewunderung. (Credit: Cesare Schwabl)
Und zum Abschluss noch einmal Bohrgeräte. (Credit: Cesare Schwabl)

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Am Donnerstagabend ging es schließlich heimwärts. „Die lange Abreise, verursacht durch starken Regen, hat einen fast schon auf Zuhause vorbereitet“, so Peter. Und am Schluss blieb noch genügend Zeit, um im Duty Free Bereich Kühlschrank-Magnete und Schokolade für die Daheimgebliebenen zu kaufen. Wir müssen ja nicht in allen Facetten innovative Vorreiter sein. 😉

(Credit: Philipp Maroschek)

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Von Anna Riedler

Als der Orientierungssinn vergeben wurde, hatte sich Anna gerade verlaufen. Umso besser, dass ihre Arbeit mit Baustellen nur peripher zu tun hat – sie würde vermutlich nie wieder zurück ins Büro finden. Stattdessen schreibt die studierte Journalistin fleißig Texte für unsere Homepage, unseren Blog, und literaturnobelpreisverdächtige Kurzbeschreibungen.