Jeder kennt die Szene: Eine Mutter am Spielplatz ruft „Anna!“ und fünf verschiedene Kinder antworten mit „Ja?“. Kein Wunder, dass immer mehr Eltern zu ausgefallenen Namen greifen. Auch wir sind diesbezüglich kreativ geworden und haben unsere geistigen Kinder, unsere Produkte, getauft. Wieso die Namensfindung auch bei technischen Applikationen und Software-Lösungen keine leichte Sache ist und wie wir dabei vorgegangen sind, erfahrt ihr hier:
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Wir nähern uns der Thematik aber zunächst mal über einen kleinen Umweg. Folgendes Szenario:
… kommst ins Abteil und kaum hast du dich hingesetzt merkst du: Dein Sitz wackelt nicht nur, er knirscht auch ganz seltsam. Die Leuchtstoffröhre links von dir flackert– in unregelmäßigen Abständen, versteht sich. Es riecht irgendwie eigenartig-undefinierbar. Dann dreht sich auch noch dein Nachbar zu dir um und beginnt ein Gespräch und dir ist klar: Das wird eine sehr, sehr lange Fahrt.
So stell ich es mir vor, wenn du nach intensiven Bewerbungsgesprächen endlich deinen neuen Marketing-Job antrittst – und dann feststellst: Die Unternehmensfarben sehen nicht nur aus wie das Innere der Bio-Tonne. Sie sind leider auch die absoluten Lieblingsfarben des Eigentümers und daher genauso unantastbar wie das entsetzliche Logo, bei dem sich der Verdacht aufdrängt, dass sich der Grafiker nach langen, mühsamen Abstimmungsrunden einen schlechten Scherz erlaubt hat und bis heute nicht glauben kann, dass just dieser Vorschlag dann tatsächlich übernommen wurde.
Ganz schön schön
Umso größer das Vergnügen, wenn man mit wirklich ansprechenden Farben arbeiten darf, das Logo einfach schön ist und der Firmenname nicht nur gut klingt, sondern eine sinnvolle Aussage hat.
Doppelt schön, wenn man den Freiraum bekommt, sich trotzdem eigene Gedanken machen zu dürfen, um das optische Auftreten noch weiter zu verbessern. #welovewhatwedo
Und so schön wir vor inzwischen über fünf Jahren bereits gestartet haben, sind wir mit jedem Jahr noch ein bisschen schöner geworden.
So haben wir beispielsweise unser Logo um einen „echten“ Leguan ergänzt – der hat übrigens immer noch keinen Namen. Sehr ungewöhnlich, wo wir doch sogar unseren Buchhaltungsordner „getauft“ haben (nämlich Franz, nach meinem Onkel). Da sollten wir vielleicht mal dran arbeiten …
Elektronikbauteile sind bei uns nicht nur in unseren Geräten unterwegs, sondern zieren inzwischen schon seit mehreren Jahren unsere Weihnachtskarten:
Außerdem hat es unser Leguan inzwischen von der Homepage auch auf jede Menge schöner Gegenstände geschafft; vom Kaffeehäferl über die Jausenbox bis hin zum Notizbuch.
Kurz gesagt: Dinge verschönern – läuft bei uns! Virtuell und analog.
Wir nennen die Dinge beim Namen
Aber Optik ist ja nicht alles, man muss die Dinge auch mal beim Namen nennen. Da hat es bei uns heuer jede Menge Möglichkeiten gegeben, unser kreatives Potential auszuleben: Wir haben unsere Produkte benannt!
Eine Aufgabe, von der man im Marketing eigentlich normalerweise nur träumen darf und für die in der Regel spezielle Agenturen an den Start dürfen (Mein persönlicher Traum hat bei General Motors gestartet, wo mich die Farbe „Saruman“ schon immer zu einer Karriere im Autofarben-Benennen hingezogen hat).
Bleibt die Frage: Wie kommt man zu Namen für Produkte?
Zunächst einmal haben wir unsere aktuellen und geplanten Produkte aufgelistet und ihre jeweiligen Kern-Eigenschaften definiert. Klingt einfach – ist es aber nicht. Denn wenn man den Mehrwert, der ein Produkt nicht nur für den Kunden relevant macht, sondern auch vom Mitbewerb und anderen eigenen Produkten unterscheidet, in nur zwei bis drei Wörtern zusammenfassen muss, wird es oft wirklich kniffelig.
Wir haben uns für jeden unserer Kernwerte passende Schlagworte überlegt – einzeln natürlich, damit alle Beteiligten ihren Gedanken freien Lauf lassen können.
An einem einfachen Beispiel erklärt bedeutet das zum Beispiel: Die Kernwerte meines Häferls sind „liegt gut in der Hand“, „angenehme Oberfläche“, „schöner Aufdruck“. Schlagworte dazu wären „ergonomisch“, „griffig“, „Design“.
Soweit – so einfach. Jetzt wird es wirklich hart. Zu den Schlagworten suchen wir jetzt Assoziationen, zum Beispiel:
Ergonomisch – Gesundheit
Griffig – Mehl
Design – individuell
Im nächsten Schritt suchen wir zu jeder dieser Assoziationen eine kreative Idee aus einem anderen Bereich – also im Fall meines Häferls irgendetwas, das nicht mit Kaffee oder Keramik zu tun hat. Das könnte dann in etwa so aussehen (Ich hoffe, es machen alle daheim noch brav mit ihrem eigenen Beispiel mit 😉 ):
Gesundheit – Arzt
Mehl – Brot
individuell – ich
So weit, so gut. Jetzt habe ich eine ganze Reihe Wörter – was tun?
Wir haben uns in eine Video-Konferenz gestürzt und die Whiteboard-Funktion ausprobiert, um Struktur in unsere Wortwolken zu bringen. Angefangen bei grundlegenden Entscheidungen: Welche Worte gefallen uns sehr? Welche sollten wir bei näherer Betrachtung doch streichen? Und welche Namen fallen uns aufgrund der jeweiligen Werte ein?
Ein Papagei namens Laura
Die Auswahl war extrem reichhaltig, divers und kreativ – und zum Glück relativ schnell in zwei Hauptgruppen zu unterteilen: Vornamen und Vögel. Optimal – war doch unser Ziel, Namen zu finden, die zusammen eine stimmige Gruppe ergeben, die gut zu uns als Unternehmen passt.
In diesem Rahmen war alles Weitere eigentlich einfach. Zu allen Produkten haben wir je einen passenden Vor- und Vogelnamen definiert.
Na gut, so einfach war es vielleicht doch nicht … denn was passt den nun am besten zu unserem Datenlogger? Vitali, weil er für mehr Vitalität auf der Baustelle sorgt? Bruce, weil er nicht nur wahnsinnig stark & vielseitig ist, sondern dank langer Akkulaufzeit & robustem Gehäuse auch extrem langsam stirbt? An solchen Diskussionen wird wohl schon manches Team zerbrochen sein – aber zum Glück gibt es nichts, was wir nicht mit einer strategischen Runde Schere-Stein-Papier aus der Welt schaffen können, und so war es eigentlich nur noch ein kleiner Schritt, bis wir dem gesamten Team Produktnamen in drei Varianten zur finalen Abstimmung stellen konnten – und das Votum war nicht nur eindeutig, sondern hat (zum Glück) auch genau unsere Wünsche getroffen.
Was es nun geworden ist?
Verraten wir nicht… sondern laden an dieser Stelle lieber zu einem kleinen Ausflug über unsere schicke neue Homepage ein!
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Diesmal haben wir keinen externen Gastautor zu Rate gezogen, sondern Julia, HR-Managerin und kreativer Kopf des Unternehmens. Liebe Julia, danke!
Ein weiterer Dank gilt unserer Geschäftsführung, dass wir uns hier bei eguana selbst etwas überlegen dürfen und spannende Projekte dafür sorgen, dass die Arbeit immer aufregend ist und selbst bei unverändertem Job ausreichend Raum zur Weiterentwicklung bleibt!