Nachdem wir vor ein paar Wochen bereits einen Blogbeitrag unserem Ur-ur-ur-ur-ur-Cousin-elften-Grades-großmütterlicherseits gewidmet haben, ist es nun an der Zeit, sich auch der väterlichen Hälfte der Leguan-Verwandtschaft zuzuwenden: nämlich den Bienen. Und zwar nicht nur, weil es jetzt (vermutlich) endlich warm wird und die Blumen blühen, sondern auch, weil am 20. Mai der Weltbienentag war.
Zugegeben, Leguane sind nur selten schwarz-gelb-gestreift anzutreffen (Wozu auch? Querstreifen machen zwar schlank, wie Obelix schlau erkannte. Doch wie Asterix wissen wir: Wer ohnehin regelmäßig das Fitnesscenter frequentiert, hat solche Tricks nicht nötig, um gute Figur zu machen.). Auch ist der Leguan nicht für seine Flugfähigkeit bekannt (Wobei sich erst vor wenigen Tagen ein weiterer flugfähiger Verwandter in unsere Ahnenreihe gesellt hat – um diese Fähigkeit ist er zu beneiden! Wir schwingen uns aber trotzdem statt in luftige lieber in geistige Höhen.).
Aber…
… beide besitzen wir Stacheln (Wer kleinkariert darauf hinweisen möchte, dass die Stacheln des Leguans sich auf dessen Rücken und nicht Hinterteil befinden, dem sei gesagt: „Lalala ich hör dich nicht!“) und sind waldein wieseaus für unsere unverdrossene Produktivität bekannt. Nicht umsonst heißt ein bekanntes Sprachbild „fleißig wie ein Honigleguan“.
Außerdem sind beide Arten in ihrer Existenz bedroht. Aus diesem Grund haben wir uns 2018 dazu entschlossen, die Honigbienen mit einer Patenschaft bei der Imkerei Leopold Hinteregger zu unterstützen und so einen Teil zu einer Welt beizutragen, in der Leguane und Bienen ungestört leben können. Diese Patenschaft, die drei Bienenvölker umfasst und der unsere Kunden unseren köstlichen Weihnachtshonig zu verdenken hatten, haben wir nun um ein Jahr verlängert.
Bei eguana gibt es zwar keinen Bienenstock, sondern ein Büro, aber so wie die Wächterbienen den Honig vor Schädlingen bewachen, halten auch wir SCALES absolut frei von Bugs. So sind die Daten unserer Kunden stets gut aufgehoben und super strukturiert – wie eine Honigwabe.
Stuttgart unter Tage
Wie bereits angekündigt, waren wir vergangene Woche in Stuttgart, wo die Injektionsarbeiten im Tunnel Feuerbach mit den mobilen Injektionseinheiten inzwischen kurz vor Abschluss stehen. Deshalb wollten wir uns die Chance nicht entgehen lassen, auch den Büropotatoes unter uns eguanas einmal den Alltag einer Großbaustelle näherzubringen. Insbesondere, weil es sich beim Tunnel Feuerbach um eine ganz besondere Baustelle handelt.
Das liegt daran, dass die beiden Tunnelröhren unter anderem eine Schicht von anhydrithaltigem Gipskeuper durchschneiden. Wem das etwas sagt, der darf die nächsten Absätze mit guten Gewissen überspringen. Für all diejenigen, die sich denken „Äh? Und?“, folgt hier eine kurze Erklärung:
Anhydrit oder „Warum ich meine Sandburg nicht auf einen Wasserball baue“
Anhydrithaltiger Gipskeuper ist eine besonders quellfähige Art von Gestein – was in der Regel nichts macht, da er von anderen Gesteinsschichten dicht umschlossen wird und nicht mit Wasser in Kontakt kommt.
Zieht man nun aber eine Tunnelröhre durch den Gipskeuper, entsteht rund um den Tunnel eine Auflockerungszone (= Gestein rund um die tatsächliche Tunnelröhre, das im Zuge des Tunnelvortriebs gelockert wurde. Eigentlich eh ganz logisch). In dieser Auflockerungszone kann Wasser bis in den Gipskeuper gelangen. Und der macht dann das, was er am besten kann: aufquellen.
Dadurch würde nicht nur die Tunnelröhre gefährdet. Stell dir vor, du baust eine Sandburg auf einen unaufgeblasenen Wasserball. Und dann, wenn die Sandburg fertig ist, beginnst du langsam den Wasserball aufzublasen …. Exakt. Und wer das Ganze an einem tatsächlichen Anhydrit-Bespiel verstehen möchte, kann sich gerne über die traurige Geschichte der Stadt Staufen informieren.
Dank der anschaulichen Präsentation von Flavio Piras, der als Projektleiter für Renesco / Marti Geotechnik in Feuerbach tätig ist (wem der Name bekannt vorkommt, der hat vermutlich schon einen Blick auf Flavios‘ Gastbeitrag über die Digitalisierung im Spezialtiefbau geworfen), wissen jetzt auch jene eguanas, die üblicherweise nicht als Schnittstelle zu unseren Kunden arbeiten, ganz genau, wo die Herausforderungen dieses Projektes liegen, aber auch, wie sie auf einzigartige Weise gemeistert werden.
Bergab, Glückauf!
Als nächstes durften wir – einige zum allerersten Mal – Schutzkleidung, Helm und Arbeitsschuhe anlegen (An dieser Stelle möchten wir uns für die großartige Ausstattung bedanken, die uns selbst in ungewöhnlichen Größen zur Verfügung gestellt wurde. Ein Zitat von Flavio Piras: „Julia, noch kleinere Schuhe gibt es nicht“) und dann ging es auch schon in den Tunnel.
Dazu könnte man jetzt so einiges Schreiben – damit es aber in einem lesbaren Rahmen bleibt, hier einfach ein paar Wortmeldungen unserer Tunnel-Besucher:
„Mich hat schon die Einfahrt in den Tunnel beeindruckt. Unter Tage zu sein war eine neue Erfahrung.“
„Es war großartig, endlich zu sehen, woher unsere Daten kommen und wie sie generiert werden.“
„Die Besichtigung einer Tunnelbaustelle ist für mich als passionierter Tiefbauer immer ein Erlebnis. Umso mehr war es schön, die Begeisterung und das Erstaunen von den Kollegen zu sehen, welche das erste Mal live den Bau eines Tunnels erleben durften“
„Was mich sehr beeindruckt hat war die Tatsache, in einer rauen Umgebung wie unter Tage, Daten zu sammeln. Dass unsere Hardware diesen Einflüssen standhält und zuverlässig Ihren Dienst leistet, ist ein Zeichen, dass es funktioniert.“
„Die Gegenüberstellung von vollem Injektions- bzw. Abdichtungsbetrieb in der einen und der Auskleidung der Innenschale in der anderen Röhre hat es auch für mich zu einem bis dato nicht bekannten Erlebnis gemacht“
„Da ich mich für Schiffscontainer und deren unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten interessiere, waren die umgebauten Container auch ein kleines Highlight für mich“
„Da man als Auto-/Zugfahrer nur das Endprodukt befährt, ist es unfassbar beeindruckend, einen Tunnel im Entstehungsprozess zu sehen und herauszufinden, was alles zusammen spielt und was im Hintergrund für Arbeiten notwendig sind.“
Zusammengefasst: es war ein einzigartiges Erlebnis –vielen Dank an das „Team Feuerbach“, das stellvertretend für alle unsere Partner bei Renesco / Marti Geotechnik den Tag für uns konzipiert, organisiert und umgesetzt hat.