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  • Wir blicken zurück und schauen nach vorn

    Wir blicken zurück und schauen nach vorn

    Das Leben ist nicht immer fair und manchmal fehlen die Worte. Darum versuchen wir es gar nicht erst.

    Aber gerade, wenn alles deprimierend scheint, ist es gut, sich auf die positiven Seiten zu konzentrieren, und davon wollen wir heute ein paar vor den Vorhang holen:

    Credit: Peter Weihs/eguana

    Zum Beispiel Peters Tochter, die gelernt hat, aufzustehen.

    Eines der wichtigsten Dinge, die man als Mensch lernen muss: Aufstehen. Immer wieder.

    Gut gemacht, Louise!

    Credit: Karl Stadlober/eguana

    Und auch Karl hat sich eine körperliche Höchstleistung abgerungen und beim Half Iron in Röcksee bei Mureck in seiner Altersklasse den ersten Platz erkämpft.

    1,5 Kilometer schwimmen (eigentlich hätten es 1,9 sein sollen, wegen der Wassertemperatur von nur 17°Celsius wurde die Strecke verkürzt), gefolgt von 86 Kilometern auf dem Rad und weiteren 19 Kilometern laufen – das muss ihm einmal jemand nachmachen. Vorzugsweise nicht ich.

    Credit: Anna Riedler/eguana

    Erwähnen wollen wir an dieser Stelle auch Cesare, der nicht nur persönlich eine Bereicherung für unser Team darstellt, sondern auch gerade einen neuen, vierbeinigen Mitarbeiter anlernt.

    Wir freuen uns schon darauf, wenn Finn, unser zukünftiger Bürohund, Teil des Teams wird!

    Und dann gibt es zum Beispiel Cesares persönliches Lieblingsprojekt des heurigen Jahres: ein interaktives Messespiel, mit dem wir auf der VÖBU (zum ersten, aber sicher nicht letzten Mal) die Besucher unseres Standes begeistert haben. Wer schafft es schneller, das Injektionsgerät zu den markierten Stellen zu lenken und die Injektionen korrekt durchzuführen?

    Was wir gelernt haben: Bis zur nächsten Messe benötigt unsere Baggerstation einen Highscore, damit sich die Besucher gegenseitig messen können! 

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    Cesare ist mittlerweile seit drei Jahren bei uns tätig. Davor war er im Pipelinebau, der Immobilienentwicklung und auch als Tierpfleger in einem Tiroler Alpenzoo tätig. Dort hat er sich nicht nur um Kühe, Ziegen und Schafe, sondern auch um Alpacas oder Wölfe gekümmert – die Umstellung zur Arbeit bei uns ist ihm trotzdem leichtgefallen und „die drei Jahre waren schneller um als gedacht!“

    Für uns ist er als Entwickler und Systemadministrator tätig und macht „alles, was der Flo nicht machen will“, am liebsten aber kreative Basteleien – wie eben unseren Messestand.

    Welches Tool für seine Arbeit unabdingbar ist? „Der Computer“, sagt er – aber wir wissen es besser: Neben seiner pulsmessenden Apple-Watch, mit der er stressige Situationen schon von weitem erkennen und vermeiden kann (oder es zumindest versucht), seinem elektronischen Notizheft und seinem Etikettendrucker liegt ihm vor allem der 3D-Drucker am Herzen und ist laufend im Einsatz. Das einzige elektronische Gerät, mit dem er nicht so recht warm wird, ist der normale Drucker – und sind wir uns ehrlich, die Teile kann doch niemand so recht leiden.

    Die drei Jahre, die er schon Teil der Firma ist, sind wirklich wie im Flug vergangen und einen Arbeitsalltag ohne Cesare kann sich längst niemand mehr vorstellen. Was wir an dem Tiroler besonders bewundern? Seine ruhige Art, mit der er sich von Krisen nicht unterkriegen lässt. Und wenn gar nichts mehr geht? „Hm, mach mal einen Neustart.“ Schön, dass er Teil des Teams ist!

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    Auch blogtechnisch hatten wir heuer schon einige spannende Geschichten:

    • merlin: aus Fehlern lernen
      Ein kleines bisschen Eigenwerbung über unseren internetfähigen, smarten Datenlogger, neben dem die herkömmlichen Datenlogger ganz schön alt aussehen.

    • Eine kurze Vermessung der Welt
      Gemeinsam mit Boris Bogensberger von der Bogensberger Vermessung ZT GmBH haben wir die Vermessungstechnik unter die Lupe genommen und uns angeschaut, wie Vermessung heutzutage eigentlich funktioniert
    • Wien ist anders
      In Zeiten, wo Urlaube noch immer ziemlich schwierig sein können, haben wir unsere Leser auf eine virtuelle Reise mitgenommen, und zwar durch die Wiener U-Bahn, die mit ihren 83 Kilometern und über 100 Stationen nicht nur für Kunstinteressierte allerlei Sehenswertes zu bieten hat.
    • w.i.l.m.a. will man eben
      Tradition und Innovation, das muss kein Widerspruch sein. Das Familienunternehmen DESOI GmbH zeigt, wie es geht. Wir haben uns mit Bernd Kress, dem langjährigen Anwendungstechniker, darüber unterhalten, wie mit dem elektornischen Datenaufzeichnungsgerät w.i.l.m.a. die Umstellung von Mechanik zu Elektronik gelungen ist und wie dieser Schritt auch anderen Firmen gelingen kann.

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    Genauso spannend geht es bei uns auch weiter, denn im nächsten Beitrag widmen wir uns dem Institut für Bodenmechanik, Grundbau und Numerische Geotechnik der TU Graz mit all seinen interessanten Projekten. Verstaubte akademische Forschung? Nicht am IBG!

  • Indiana Jones und die praxisnahe universitäre Forschung

    Indiana Jones und die praxisnahe universitäre Forschung

    Mikropfähle und Riesenbagger, von kleinen Geräten bis zu großen Maschinen ist bei der Arbeit von Matthias J. Rebhan alles dabei. Universitäre Forschung ist verstaubt und langweilig, die WissenschafterInnen in ihren Elfenbeintürmen sind vor lauter Recherchearbeit blasser als Graf Dracula? Nicht am Institut für Bodenmechanik, Grundbau und Numerische Geotechnik (kurz: IBG) der Technischen Universität Graz. Was sich dort so alles tut und was vor allem noch getan werden muss, hat uns der Bauingenieur und Laborleiter erzählt.

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    Die Mitarbeiter am IBG befassen sich „mit einer großen Bandbreite an geotechnischen und auch bautechnischen Fragestellungen, welche mit der Geotechnik, dem Grundbau und der numerischen Geotechnik zusammenhängen“, erklärt Rebhan. Gegründet 1964 von Christian Veder, dem Vater der Schlitzwandtechnik, wurde das Institut 1997 um den Bereich der Numerischen Geotechnik erweitert und beschäftigt mittlerweile 25 Mitarbeiter. „Gearbeitet und geforscht wird dabei eigentlich an allem erdenklichen – was unter anderem den Möglichkeiten der Universität zu verdanken ist, aber zu einem großen Teil sicherlich durch das Interesse unseres Institutsvorstandes Roman Marte begründet wird.“

    Da gibt es zum Beispiel einen „dynamischen Prüfzylinder für zugbeanspruchte Mikropfähle“ …

    LinkedIn-Post von Rebhan zu dynamischen Prüfzylindern. Credit: Rebhan

    … oder ein neues Konzept zur Erfassung der Vorspannkraft bei Litzenankern:

    LinkedIn-Post von Rebhan zur Erfassung der Vorspannkraft bei Litzenankern. Credit: Rebhan
    Mit Ankern kennt man sich am IBG der TU Graz aus. Credit: Rebhan

    Vielfältiges Portfolio

    Auf Rebhan’s LinkedIn-Profil zu sehen sind auch Riesenlaster und Mikropfähle.

    „Aktuell laufen Projekte zur Themenstellung der Ankertechnik und der Zuverlässigkeit von geotechnischen Bauwerken, dem Monitoring von Bauwerken, der Bestimmung von Untergrundparametern und der Ableitung und Abbildung von Untergrundmodellen aber auch Projekte welche in den Bereich der numerischen Simulation von Bau- und Untersuchungsmethoden gehen.“ Entwickelt wird beispielsweise in Zusammenarbeit mit dem Institut für Fertigungstechnik ein Prüfgerät für Mikropfähle zur Einleitung von Zuglasten in den Untergrund – beispielsweise bei Steinschlagschutznetzen, zur Ufersicherung oder der Gründung von Lärmschutzwänden. „Dieses Projekt ist gerade eine sehr lehreiche (wenn auch manchmal anstrengende) Tätigkeit, da zum einen die Vorstellungen von Bauingenieuren und Maschinenbauern weit abweichen und zum anderen, weil wir hier wirklich neue und innovative Lösungen gefunden haben die uns sicherlich noch einige Zeit begleiten und fordern werden.“

    Dazu kommen Mikropfahl- und Ankerprüfungen, Laborversuche zur Bestimmung von Untergrundparametern und Gutachten bei Schadensfällen oder Problemstellungen.

    Blick über die Institutsgrenzen hinaus

    In einem Projekt wird die Möglichkeit einer impulsartigen Prüfung von Mikropfählen untersucht. Dass es eine Möglichkeit geben muss, eine solche Belastung zu simulieren, da waren sich alle Projektbeteiligten einig – nur wie? „Wir hatten die Idee, den Impuls über vorgespannte Federn aufzubringen – hier ist die Energiedichte jedoch viel zu gering.“ Die aktuelle Lösung besteht aus einem vorgespannten Hydraulikzylinder.

    Die Lösung kam letztendlich vom Institut für Fertigungstechnik – in Form eines vorgespannten Hydraulikzylinders – für Rebhan ein eindeutiger Beweis, dass die Umsetzung solcher Projekte an einer Universität von großem Mehrwert ist, weil auf Expertenwissen aus unterschiedlichsten Fachbereiche zurückgegriffen werden kann.

    Denn „jeder Versuch – egal ob im Labor oder auf dem Feld – benötigt meist ein angepasstes Versuchsgerät oder spezielles Equipment. Der spannende Punkt hierbei ist, das richtige Gerät für die Aufgabe zu finden.“ Im institutsinternen „Fuhrpark“ stoße man schnell an die Grenzen, weshalb an anderer Stelle nach Lösungen gesucht werden muss – und genau das sei einer der Punkte, die den Reiz seiner Arbeit ausmachen, so Rebhan. Kreativität und ein Blick über die eigenen Institutsgrenzen ist oft gefragt – fündig wird man dann in anderen Disziplinen, Fachbereichen oder auch Institutionen „wie in einem der letzten Projekte mit der Feuerwehr. Das ist auch der Grund, warum die Arbeit in der Labor- und Versuchstechnik so spannend ist und warum die Tätigkeit auf der Universität so erfüllend ist, dass ich diese gegen nichts Anderes eintauschen möchte.“

    2022 stehen noch letzte Testreihen mit neuen Prüfeinrichtungen an, um zwei Projekte zur Ankertechnik abzuschließen, außerdem Feldversuche, „wo wir beispielsweise eine spezielle Sonde zur Erfassung des Erddruckes untersuchen, die Eigenschaften eines thermisch verbesserten Betons für Schlitzwände betrachten wollen oder wo wir Duktil- bzw. Mikropfähle aus Holz an ihre Belastungsgrenze bringen möchten.“

    Anders als erwartet

    Ein Mikropfahl in der Computertomografie. Credit: Rebhan

    Die Bandbreite an Versuchen ist groß und die Arbeit verläuft selten in vor gefertigten Bahnen. „Monumental schief gelaufen ist zum Glück noch nichts. Aber manche Versuche sind natürlich nicht so gelaufen wie erwartet, aber bisher haben wir es immer geschafft, die Ergebnisse zu erhalten, die wir wollten – wenn es auch nicht die waren, die wir erwartet hatten. 😉“

    Da kann es schon mal passieren, dass ein Mikropfahl zur Computer-Tomografie muss, sehr zur Freude der Radiologie-Assistentinnen, erinnert sich Rebhan: „Das war der erste Patient, der sich bei der Bildgebung nicht bewegt hat und keine Schmerzen hatte.“

    Ein anderes Mal äußerten Mitarbeiter des Streckendienstes der ASFiNAG Sorge. Sie waren der Meinung, dass die Bauleute mit ihrem Lasermessgerät Bauwerke zerstören könnten – eine berechtigte Sorge.

    Das Vorurteil der verstaubten universitären Forschung wird von Rebhan also so leicht aus dem Weg geräumt wie ein Kieselstein von einem Bagger. „Ein ehemaliger Professor an der TU Graz hat mal gemeint, dass „eine gute Theorie ganz praktisch ist“ – und ich glaube genau das beschreibt die Arbeit an unserem Institut sehr gut.“ Natürlich braucht es auch für die praktischsten Projekte eine theoretische Basis, aber „verstaubt sind wir zum Glück nicht – weil sich gezeigt hat, dass bei großen und kleinen Versuchen sehr schnell das Kind in allen Mitarbeiter*Innen am Institut zum Vorschein kommt.“

    Nachhaltig und innovativ? Nicht so ganz

    Ein Themenschwerpunkt, der Rebhan dabei ganz besonders am Herzen liegt, ist die Nachhaltigkeit. In dem Bereich, so Rebhan, gebe es im Bauwesen noch viel Luft nach oben. „Ein großer Punkt in der Forschung sollte bzw. muss die Nachhaltigkeit bzw. die Schonung und Einsparung von Ressourcen sein. Im Bereich der Geotechnik haben wir hier einen riesigen Aufholbedarf – sowohl was die Baumethoden aber auch die Verwendung der Baustoffe betrifft.“

    Das Interesse an Innovationen und Weiterentwicklung sei aber sehr wohl gegeben, so Rebhan. Dass die Branche beispielsweise bei Digitalisierung dennoch meilenweit hinterherhinke, sei nicht nur der Branche selbst geschuldet, „sondern auch der Tatsache, dass jedes Projekt im Bauwesen – egal ob es ein Einfamilienhaus oder die Errichtung einer neuen U-Bahnlinie ist – eine Sonderlösung darstellt und daher nur bedingt mit anderen Projekten vergleichbar ist“. Jedes Problem wird aktuell für sich allein betrachtet, jedes Problem individuell gelöst – Innovation kommt somit immer nur im Einzelfall zum Tragen und geht nicht über die Baustelle hinaus. Es kann nicht vergleichen und voneinander gelernt werden.

    Das Potenzial zu großen Innovationen, die die ganze Branche weiterbringen, sei aber auf jeden Fall vorhanden, so Rebhan. „Hier kann man in allen Bereichen ansetzen – bei den Materialien, den Bauweisen und der Digitalisierung. Ich glaube aber, dass wir alle Innovationen im Bauwesen aus dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit und der Ressourcenschonung betrachten müssen – und nicht immer gewinnorientiert.“

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    Credit: Rebhan

    Beruf und Berufung: Über Matthias Rebhan

    Angefangen hat Rebhans Karriere im Baugewerbe ganz klassisch – in der Sandkiste. „Es war laut Aussage meiner Mutter relativ schwierig, mich aus dem Sandkasten zu bekommen und mir die Lego-Steine wegzunehmen.“ Nach der Matura an einer HTL wollte Rebhan eigentlich im Hochbau bleiben, im Zuge seines Studiums der Bauingenieurswissenschaften an der TU Graz weckte die spannende Vortragsweise von Roman Marte, dem Vorstand des IBG, sein Interesse an der Geotechnik. Was ihn daran fesselt ist die große Bandbreite an Aufgabenstellungen und die Überschneidung mit anderen Bereichen des Bauwesens. An der TU Graz ist Rebhan seit 2016 Technischer Mitarbeiter und seit 2021 Senior Scientist sowie Laborleiter.

  • merlin: aus Fehlern lernen

    merlin: aus Fehlern lernen

    Vorsicht, was jetzt folgt ist Eigenwerbung – aber das muss ja nicht unbedingt schlecht sein. Richtig gute Werbung ist selten und bleibt oft jahrelang im Gedächtnis. Wer sich nicht an die Old Spice Werbespots mit Terry Crews erinnert: Mein aufrichtiges Beileid. Hier ein kleiner Gedächtnisauffrischer: https://www.youtube.com/watch?reload=9&v=0hwpDnA0_V8

    Nicht ganz so verrückt, aber mindestens genauso cool wie diese Commercials ist merlin, unser internetfähiger, smarter Datenlogger. Die Idee hinter seiner Entwicklung war ganz klar: In der Regel sind Datenlogger kompliziert in der Anwendung, nicht unbedingt für die rauen Bedingungen einer Baustelle geeignet und müssen meistens von einem Elektriker angeschlossen werden.  

    Datenlogger: groß, kompliziert und nicht sehr schlau (Credit: NicolasGregnac, Wikimedia Commons)

    Keep it simple!

    Das war uns eindeutig zu umständlich. Unser Motto ist nicht ohne Grund „Keep it simple!“ Und weil Arbeit mehr Freude bereitet, wenn sie Sinn macht und man nicht unnötig Zeit mit mühsamen Prozessen und unnötigen Aufgaben verbringen muss, lässt sich beispielsweise auch unsere Bürotüre schlüssellos öffnen. Bequemlichkeit als Innonvationsmotor quasi!

    Deshalb reifte in unseren Köpfen die Idee, den Datenlogger für den Baustelleneinsatz zu optimieren. „Wir haben gesehen, dass es auf der Baustelle oft wahnsinnig schwierig ist, damit zu hantieren“, hat mir unser-Geschäftsführer Philipp Maroschek erklärt. „Die meisten Leute auf der Baustelle sind keine Elektriker, und wenn der dann für jede kleine Installation oder Wartungsarbeit auf die Baustelle fahren muss, ist es ziemlich mühsam und teuer. merlin steckt man einfach an und die Sache läuft.“

    Node am Mann

    merlin
    Merlin, der schlaue Datenlogger

    Wenn die Entwicklung doch nur genauso einfach gewesen wäre. Angefangen hat alles mit dem NODE, einem ambitionierten Entwicklerprojekt der ersten Stunden der eguana-Geschichte, das für so manches graue Haar oder vielleicht auch deren Verlust verantwortlich ist. „Wir hätten zwischendurch schon gern mal das Handtuch geworfen“, betont Philipp. „Wir haben die Komplexität unterschätzt, ihn ausfallsicher und robust zu machen, den Akku so hinzubekommen, dass er eine entsprechend lange Laufzeit hat, für alle möglichen Anwendungsfälle eingesetzt weren kann, und, und, und.“ Gewissermaßen ein Jack-of-all-Trades, konnte der NODE am Ende alles, aber nichts davon gut. Nicht ohne Grund ist NODEfall ein etablierter Begriff bei uns im Haus.

    Das Projekt wurde zunächst stark reduziert und erst 2019 wieder aufgenommen.  Soft- und Hardware wurden komplett überarbeitet und mittlerweile ist der kleine Zauberkasten seit über einem Jahr erfolgreich im Einsatz, egal ob als Schlitzwandwächter, für Temperaturmessketten oder Distanzmessung– Drücke, Durchflüsse, eine Vielzahl von Sensoren ist möglich.  „Was ihn so besonders macht, ist außerdem, dass man spezifische Businesslogik darauf abbilden kann, wir können seine Funktionen also ganz individuell an den Anwender anpassen.“ Die erfassten Daten werden automatisch an eguana SCALES übertragen, wo sie automatisiert verarbeitet und übersichtlich dargestellt werden.

    Zauberhafte Technik

    Im Gegensatz zu seinem Vorgänger kann merlin zwar nicht alles, das soll er aber auch gar nicht. Denn das, was er kann, kann er richtig gut. Er ist klein, komfortabel, flexibel und außerdem noch ziemlich schlau – wenn Messwerte beispielsweise eine bestimmte Grenze erreichen, kann er darauf je nach der dahinterstehenden, anwenderspezifischen Logik reagieren; und wenn er einen Trend in den Messwerten erkennt, versendet er entsprechende Benachrichtigungen. Als Einsatz bei Schlitzwänden in Kombination mit der passenden Sensorik löst er beispielsweise Alarm aus, wenn ein gewisser Pegel unterschritten wird, oder öffnet beim Erreichen gewisser Grenzwerte automatisch Ventile.

    Für den Einsatz auf Baustellen konzipiert, ist er außerdem „langlebig, hat eine super Akkulaufzeit und watscheneinfach* in der Handhabung“, so Philipp. Damit er dem Baustellenalltag standhält, haben unsere Techniker ihn extrem robust gestaltet – seine Haltbarkeit haben wir auf verschiedene kreative Art und Weise getestet. Nachdem Philipp ihn zu Testzwecken mit einem PKW überfahren und Entwickler Cesare die Box auf Tauchstation geschickt hat, hat Personalmanagerin Julia noch ihre Kinder damit spielen lassen – und sogar diesen extremen Härtetest bestand merlin problemlos. Als die Heizung im Bürogebäude ausfiel, haben wir ihn dazu benutzt, von Zuhause aus zu überprüfen, wie viel Grad es im Büro hatte und mit wie vielen Schichten Gewand wir uns für einen Arbeitstag ausrüsten sollten.

    Merlin unter dem Wasserhahn

    merlin ist wasserfest

    Egal ob unter dem Wasserhahn …

    Merlin im Geschirrspüler

    … in der Spülmaschine …

    Merlin in einer Schüssel voll Wasser

    … oder ganz unter Wasser.

    Merlin auf einem Spielzeugauto

    Merlin ist robust

    Egal ob auf dem Auto …

    Merlin unter einem Autoreifen

    … oder unter dem Auto.

    Merlin auf einer Kinderrutsche

    Und er ist absolut kindersicher

    Merlin eingebaut in Lego

    Absolut kindersicher.

    Die Qual der Wahl

    Woran wir uns ebenfalls versucht haben, war eine Veränderung der Optik. Wir freuen uns schon auf kundenspezifische Modelle in Spezialfarben, egal ob Mangogelb (ein Klassiker bei uns im Prototypenbau), Mintgrün (vielleicht die Trendfarbe im Sommer 2022?) oder doch lieber Metallicgrau.

    Nicht nur hier fällt die Entscheidung schwer, auch bei der Benennung unseres Wunderkästchens wurden wir vor eine harte Wahl gestellt. Am Ende entschieden wir uns dann aber für merlin, den kleinsten Falken Europas, der über den Dingen fliegt und alles genau im Blick hat. Oder doch für merlin, den schlauen Zauberer, der Wunder möglich macht.

    Und der alte NODE, was passiert mit dem? Anzünden, vergraben, in die Donau werfen; Überlegungen gibt es viele. Aktuell denkt unser Entwicklerteam über eine Skulptur nach, auf der der NODE wie auf einem Dreizack aufgespießt wird. Der König ist tot, lange lebe der Zauberer!

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    Wer mehr zu unserem Zauberwürfel wissen will, setzt sich am besten direkt mit Philipp in Verbindung

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    *für unsere deutschen Leser: „wirklich extrem einfach“

  • Eine kurze Vermessung der Welt

    Eine kurze Vermessung der Welt

    Vermessungstechnik unter der Lupe

    So wie Batman immer ein wachsames Auge auf Gotham City hat und Yoda kleinste Erschütterungen der Macht wahrnimmt, hat auch Boris Bogensberger jede Veränderung genau im Blick. Der Vermessungsingenieur ist so wie der maskierte Rächer aktuell viel in unterirdischen (Fledermaus-)Höhlen zu finden, konkret jenen der Wiener U2. Wir haben uns mit dem Geschäftsführer von der Bogensberger Vermessung ZT GmBH darüber unterhalten, wie heutzutage eigentlich vermessen wird.

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    Die Technik kann Berge versetzen – oder höher machen. Über sechzehn Jahre ist es her, als Bogensberger, damals noch Student der Technischen Universität Wien, gemeinsam mit zwei Studienkollegen den fast 7.000 Meter hohen Aconcagua, den höchsten Berg Amerikas, erklommen und vermessen hat. Bei schwierigen Wetterverhältnisse mit Winden bis zu 240 km/h keine leichte Sache – rund 60 Prozent der Besteigungen scheitern. Gut ausgerüstet schaffte die Gruppe es bis zum Gipfel und stellten mittels GPS fest, dass Aconcagua ganze vier Meter höher war, als bisher angenommen, nämlich stolze 6962,97 Meter.

    Eine Gruppe Bergsteiger erklimmt den Aconcagua
    Die Besteigung gelingt nur einem Bruchteil der Bergsteiger (Credit: pixabay)

    Technologischer Fortschritt

    Damals stand Bogensberger noch ganz am Anfang seiner Karriere, doch ihm war schon klar: Technologische Innovationen bedeuten für die Arbeit eine enorme Bereicherung und auch Erleichterung.

    Vermessungen fanden bereits in der Antike statt – Wir erinnern uns an den Mathematikunterricht der Unterstufe, wo mithilfe des „Satz des Pythagoras“ die Entfernung zweier Punkte berechnet wurde. Und ohne präzise Vermessung und Berechnung wären Bauwerke wie das Kolosseum, das Pantheon, die Pyramiden oder Aquädukte nicht nur undenkbar sondern sondern hätten in dieser Form und Größe nicht gebaut werden können.

    Eine der Pyramiden von Gizeh (Credit: pixabay)
    Credit: pixabay

    „Als mein Vater unsere Firma 1982 gründete, wurde noch mit Tusche und Feder hantiert“, weiß Bogensberger, der 2007 die Unternehmensführung übernahm. Seither hat sich viel getan, da Digitalisierung in Kombination mit dem Internet auch in der Vermessung einen Paradigmenwechsel bewirkt haben. „Das flächendeckende Internet führt dazu, dass Messsysteme in Quasi-Echtzeit die Daten zur Verfügung stellen.“ Das ist vor allem für Bauwerksüberwachungen relevant, wo zeitnahe entschieden werden muss, falls es zu Deformationen kommt.

    Vermessung auf zwei Arten

    Grundsätzlich gibt es zwei Arten der Bauwerksüberwachung. Der klassische Ansatz beschäftigt sich u.a. mit der Erfassung von Erschütterungen, Feuchte und Rissen, die bereits bestehende Gebäude betreffen.
    Der geodätische Ansatz hingegen erfasst schon während des Bauprozesses Verformungen, welche je nach Messsystem unterschiedlich Informationen liefern. Die Geodäsie bedient sich hier also vielfältigster Sensortypen, um Rückschlüsse auf etwaige Belastungszustände schließen zu können. Diese Überwachungsmessungen fallen unter den Begriff Structural Health Monitoring.

    Während früher im Tunnel Konvergenzen mittels relativ simpler Invardrähte gemessen wurden, übernimmt das ein Messroboter. Diese „fahren in eingestellten Intervallen Spiegel an, die am Objekt montiert wurden, messen Winkel und Strecken und können so 3D-Verformungen bestimmen. Alle Systeme können bei Überschreiten von Grenzwerten sofort per SMS oder E-Mail Alarme verschicken.“ Zum Einsatz kommen diese Technologien zum Beispiel bei Hangrutschen, Baugrubensicherungen oder zur Gleisüberwachung, aber auch immer mehr im innerstädtischen Bereich. Hier werden damit Gebäude und Infrastrukturobjekte überwacht, die sich in unmittelbarer Nähe zu Baustellen befinden.

    Mitarbeiter von Bogensberger Vermessung sehen sich ein digitales Gebäude auf einem Computerbildschirm an (Credit: Bogensberger Vermessung)
    Im Vermessungsbüro setzt man auf Technologie statt Tusche (Credit: Bogensberger Vermessung)

    Geht es statt um Konvergenzen hingegen um Setzungen, „sind Schlauchwaagen die genaueste Methode am Markt.“ Schlauchwaagen werden beispielsweise beim Ausbau der Linie U2 in Wien verwendet. Beim Hauptlos U2 17-21 (die Strecke zwischen Triester Straße/Matzleinsdorfer Platz und Augustinplatz) ist Bogensberger Vermessung zuständig für Konzeption, Installation und Betreuung der Schlauchwaagensysteme – und eguana macht dazu das Datenmanagement.

    Insgesamt werden ca. 1500 Schlauchwaagensensoren über Wien verteilt in Kellern und Kanälen installiert, um so flächendeckend die Bautätigkeiten zur Errichtung des neuen U-Bahn-Tunnels zu überwachen. Dazukommen rund zehn Kilometer Schlauch- und Kabellängen und hunderte Liter Messflüssigkeit.

    Wann man misst

    Grundsätzlich werden Messungen sowohl vor als auch während dem Bau getätigt. Nullmessungen (also Bezugsmessungen vor dem Einsetzen einer erwarteten Veränderung) „von angrenzender Infrastruktur werden sinnvollerweise vor dem Bau gemacht“, so Bogensberger. Umgelegt auf den Bau der U2 bedeutet das: Umliegende Gebäude, die von den unterirdischen Bauarbeiten betroffen sein könnten, werden bereits vor Beginn der Bauarbeiten vermessen, um einen Referenzwert für mögliche Veränderungen zu haben. „Während des Baus wird -je nachdem, wie hoch das Risiko eingeschätzt wird- manuell in definierten Intervallen gemessen, zum Beispiel monatlich oder wöchentlich. Werden durch Baumaßnahmen aber höher frequente Bewegungen verursacht, ist nur ein automatisches Geomonitoring sinnvoll. Hier werden Bewegungen von Objekten automatisiert und in kurzen Intervallen von weniger als einer Minute überwacht.“

    Ein großer Bau wie der der U2 ist natürlich nicht einfach. „Herausforderungen im Tunnelbau sind immer Störzonen instabiler Geologie. Besonders kritisch sind auch Abschnitte, wo in unmittelbarer Nähe oder sogar direkt darüber bestehende Infrastruktur gegeben ist. Das ist in Wien beim Baulos U2 17-21 der Fall.“

    Hierfür „wurden Setzungsmulden berechnet und in Summe werden so ca. 90 Objekte automatisch auf Setzungen überwacht. Dafür werden die Keller mit Schlauchwaagen-Sensoren ausgestattet, die relative Höhendifferenzen in den Gebäuden von weniger als einem Millimeter rund um die Uhr aufzeichnen. Zudem sind hunderte Bolzen an den Häusern befestigt, die von der Stadtvermessung MA41 wöchentlich mit Nivelliergeräten auf Setzungen beobachtet werden.“

    Für die eingesetzten Systeme wird besonders die Überwachung der Wiener Kanäle zur Herausforderung. Aufgrund der Bautätigkeiten müssen einige Schlauchwaagen in bestehenden Kanälen installiert werden. Her besteht das unmittelbare Risiko, dass die Sensoren an Tagen mit hohem Niederschlag unter Wasser stehen. „Die Systeme müssen so konzipiert werden, dass sie korrosionsgeschützt und wasserdicht sind“, so Bogensberger.

    Manner misst man eben

    Aus Mannerschnitten gebautes Haus
    Credit: eguana/Anna Riedler

    Doch auch Oberirdisch geht es nicht immer reibungslos zu. So stürzte beispielsweise 2014 bei Bauarbeiten ein Teil der Manner-Fabrik in Wien Hernals ein – angeblich, weil die Fundamente von Kakaoschlacke unterspült worden waren (eine Vorstellung, die sogar Liebhabern der Schnittchen zu viel des Guten sein dürfte). Um weitere Unfälle zu verhindern (und die reibungslose Produktion der Kakao-Waffeln zu garantieren, vielen Dank!) wurde die Firma Bogensberger zugezogen und ein automatisches Monitoringsystem installiert.

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    Wieder retour zu Batman: Wer jetzt glaubt, Vermessung ist langweiliges Zahlenjonglieren – sicher nicht! Denn wie erwähnt: Wer einen Berg vermessen will, muss ihn erst besteigen. Wer einen Tunnel vermessen will, muss hinein gehen. Und wer Schlauchwaagen in Keller setzt, hat eine spannende Runde durch die Wiener Kanalisation vor sich. In 40 Jahren Vermessung hat die Familie Bogensberger dazu auch einige spannende Bilder gesammelt. Wir sind sicher, mit dem U-Bahnbau kommen bald noch einige tolle dazu. Wer sich die schönsten Eindrücke aus 1977 nicht entgehen lassen will, sieht sich am besten dieses Video an: https://www.bogensberger.com/leistungen/35-jahre-jung

    Und natürlich freuen wir uns sehr, mit dabei sein zu dürfen – Denn so wie Batman Alfred hat, der ihn up-to-date bringt, so hat Bogensberger eguana und SCALES.

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    Ein großes Dankeschön geht an Boris Bogensberger, Geschäftsführer von Bogensberger Vermessung und geheimer Bewacher der Stadt (beziehungsweise ihrer Gebäude), für seine Zeit und Expertise!

  • Wien ist anders

    Wien ist anders

    Wir haben uns in den letzten Monaten dem Thema U-Bahn von mehreren Perspektiven angenähert. Vom historischen Siegeszug bis hin zu den technischen Herausforderungen des tatsächlichen U-Bahnbaus war da schon allerlei dabei. Und da es mit Reisen leider immer noch eher düster ausschaut, wollen wir euch heute auf eine virtuelle Fahrt mit der Wiener U-Bahn mitnehmen – die hat nämlich noch einiges mehr zu bieten als ein hervorragend ausgebautes Streckennetz, moderne Züge und kurze Intervalle …

    Nenn mir deine Studienrichtung – ich sag dir, warum die Wiener U-Bahn für dich spannend ist!

    Kunst?

    Kein Problem, denn die Wiener U-Bahn bringt dich nicht nur zu den vielen Museen der Stadt. Schon die Stationen selbst sind für Kunstinteressierte eine Reise wert. Kleine Kostprobe gefällig?

    Am Westbahnhof findet sich beispielsweise die Kunstwand „Ca. 55 Schritte durch Europa“ von Adolf Frohner, eine bildnerische Assoziationen zur Kulturgeschichte Europas seit Christi Geburt.

    „Ca. 55 Schritte durch Europa“

    Wer historisch gerne schon etwas früher ansetzen möchte, fährt ein paar Stationen weiter zum Volkstheater, wo Mosaike von Anton Lehmden die „Entstehung des Universums aus dem Urknall“ und „Entwicklungsgeschichte der Natur auf Erden“ abbilden. Also beim Warten auf den nächsten Zug gern mal das Handy stecken lassen und schauen, was sich in ein paar Metern Höhe über den Gleisen so alles tut.

    Tolle Aussicht bei der U3-Station Volkstheater

    In Erdberg finden sich die Kunstwände „Stadtauswärts“ und „Stadteinwärts“ von Peter Atanasov, in der Landstraße die „Passage West“ mit in Email gebrannten Graffiti von Oswald Oberhuber und in der Johnstraße das Emailbild „k. k. Frühjahrsparade auf der Schmelz“ nach Felician von Myrbach (1898).

    „k. k. Frühjahrsparade auf der Schmelz“

    Technik?

    Wir empfehlen auf jeden Fall einen Stopp in der Station Schweglerstraße, wo man auf dem Weg zum Technischen Museum nicht nur allerlei technische Erfindungen bewundern kann (so hängen bei den Aufzügen etwa eine Mercury-Raumkapsel, ein Mini-Cooper oder ein Sportflugzeug von der Decke), sondern auch noch an den Portraits und Biografien berühmter Naturwissenschafter und der „Tele-Archäologie“ des Komponisten, Bildhauers und Videokünstlers Nam June Paik aus dem Jahre 1994 vorbeikommt. Dabei handelt es sich um eine Skulptur aus alten Ziegeln mit darin eingelassenen elektronischen Bauteilen.

    Aber auch die U2 Station Stadion ist aus technischer Hinsicht bemerkenswert, gibt es doch hier ein elektronisches Zähl- und Wiegesystem mit Echtzeit-Auswertungen, um die Personenströme zu messen. Spannend besonders bei Großereignissen wie der Fußball EM. Und eventuell auch, um das Durchschnittsgewicht eines Fahrgastes zu errechnen?

    Erwähnenswert sind in technischer Hinsicht auch noch die Rolltreppen der Wiener U-Bahn, die mit imposanten 2,34km/h zu den schnellsten in Europa gehören. Zum Vergleich: nur die Prager U-Bahn hat mit 3,24km/h noch schnellere Rolltreppen, in Deutschland fährt man mit vergleichsweise gemütlichen 1,8km/h.

    Geschichte?

    Abgesehen von der durchaus spannenden Entstehungsgeschichte der Wiener U-Bahn, über die wir ja schon berichtet haben, liegt es in der Natur der Sache, dass man beim Graben, vor allem im urbanen Raum, immer wieder spannende Dinge findet.

    In Wien hat man aus der Not eine Tugend gemacht und so finden sich in mehreren Stationen der U-Bahn spannende Relikte. In die Station Stubentor sind beispielsweise archäologische Ausgrabungen integriert, darunter rund 20 Meter der Renaissancestadtmauer und Fundamentteile des Stubentors.

    Am Stephansplatz befindet sich außerdem die unterirdische Virgilkapelle, die in den 70ern beim U-Bahnbau entdeckt wurde. Der Geheimtipp befindet sich praktisch direkt unter dem Stephansdom und ist seit 2015 wieder für Besucher geöffnet.

    Natürlich sind wir in Wien immer bemüht, mit unserer U-Bahn Geschichte zu schreiben – so fährt z.B. die U-Bahn seit 2010 24/7 durch  – wenn man von einer Corona-Pause absieht.

    Aber genug der (semi-)historischen Fakten, wir gehen weiter zur nächsten potenziellen Studienrichtung, und zwar der …

    Architektur

    Was keiner für möglich halten wird, der den einzigartigen Charme so mancher der Wiener U-Bahn-Stationen erlebt hat: Es gab 1970 eigens einen Architekturwettbewerb. Das Siegerteam wurde mit der Gestaltung der Stationen für die Linien U1 und U4 beauftragt. Man möchte nicht wissen, wie die nicht so guten Vorschläge ausgesehen haben … Die 70er Jahre sind in punkto Geschmack ein Kapitel für sich. Der optische Vergleich mit dem von Otto Wagner für die Wiener Stadtbahn entwickeltem Gestaltungskonzept ist … schmerzhaft. Ausgesprochen schmerzhaft. Aber immerhin wurden die meisten der Otto-Wagner-Bauten unverändert ins U-Bahn-Design integriert.

    Otto Wagners Pavillon am Karlsplatz (Credit: pudelek/Wikimedia Commons https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Pudelek)

    Praktisch an den geschmacksverwirrten Stationen: Alle Wände sind mit einheitlichen Paneelen versehen, die sich im Bedarfsfall schnell und einfach ausgetauscht werden können. Klarer Fall von „Form follows function“.

    Wirklich erwähnenswert aber ist, dass anders als in anderen Großstädten die Fahrgäste nicht „geleitet“ werden. Es gibt weder getrennte Ein- und Ausgänge, noch erfolgt der Zu- und Ausstieg über getrennte Bahnsteige. Ein Hoch an dieser Stelle an die Wiener – denn es funktioniert. Meistens …

    Um das subjektive Sicherheitsbefinden zu steigern, wird übrigens auf optische Akzente gesetzt – wie beispielsweise die helle Gestaltung und Beleuchtung der Bahnsteige – während die Gleise sehr dunkel, „unbearbeitet“ und uneinladend wirken. Klingt logisch? Ist aber anscheinend nicht selbstverständlich und als Gestaltungssystem unter dem Namen „Wiener System“ bekannt. Da macht sich doch glatt ein bisschen Stolz bemerkbar.

    Was, wenn dein Herz aber mehr für Zahlen als für architektonische Funfacts schlägt?

    Mathematik/Statistik!

    (Credit: pixabay)

    Zusätzlich  zum  regulären  Netz,  das  stolze  83  Kilometer  (und  über  100  Haltestellen)  umfasst,  gibt  es mehrere Kilometer „Betriebsstrecke“. Die U-Bahn ist schnell und das Netz weitreichend. Die Wiener und Wienerinnen legten vergangenes Jahr mehr als ein Drittel ihrer Wege mit den Öffis zurück (gleich viel, wie zu Fuß. Mit dem Auto sind es nur 27 Prozent).

    Kein Wunder eigentlich, dass 2020 bereits zum vierten Jahr in Folge mehr Menschen eine Jahreskarte besitzen als ein Auto. 2019 wurden 852.000 Jahreskarten ausgestellt*. PKWs im Privatbesitz gibt es um 143.000 weniger. Noch dazu ist die Jahreskarte mit einem Euro pro Tag ausgesprochen billig.

    Die  Wiener  Verkehrsmittel  bewegen  sich  außerdem  mit  2,40€  für  eine  beliebig  lange  Fahrt  in  eine Richtung  gut  im  europäischen  Durchschnitt.  Eine  einfache  Fahrt  mit  der  Pariser  Metro  kostet beispielsweise 1,90€, in Berlin zahlt man je nach Zone und Strecke zwischen 2,90€ und 3,60€, in Madrid zwischen 1,50€und 3,00€. Prag liegt mit knapp 90 Cent unter dem Durchschnitt. Wer London erkunden will, legt dafür allein für eine Einzelfahrt in der Kernzone 5,00€ auf den Tisch.

    Und sonst?

    Sonst möchten wir festhalten, dass wir bei eguana überzeugte Öffi-Fahrer sind – eine kurze Hochrechnung zeigt, dass wir über 80 Prozent der Fahrten in unser Büro mit der U-Bahn machen. Ein Glück, dass wir mit Job-bzw. Klimaticket ausgestattet nicht lange überlegen müssen. Eine Fahrt mit den Öffis lohnt sich immer.

    Abgesehen davon, dass es höchst spannend sein kann, die Mitfahrenden zu beobachten (und mitunter auch ein gutes Training für mehr Geduld), bieten auch die Anzeigetafeln in Wien immer wieder unterhaltsame Abwechslung und ein Gemeinschaftsgefühl – wurden wir z.B. nach Ende des ersten Lockdowns in allen Stationen mit „Willkommen zurück“ begrüßt.

    Anlässlich der Diskussion um die regenbogenfarbene Kapitänsbinde des deutschen Nationaltorwarts Manuel Neuer veröffentlichten die Wiener Linien auf sozialen Medien ein Bild in Regenbogenfarben mit der Aufschrift „Wir fahren mit dem Regenbogen. Es tut nicht weh, liebe Uefa“

    Und zum 20. Kinogeburtstag von „Harry Potter“ am   22. November fuhren die Züge Abseits ihrer eigentlichen Route und steuerten Hogwarts an!

    Bis nach Hogwarts fahren die Züge leider in der Realität (noch) nicht – das Schienennetz wird aber aktuell um eine Linie erweitert (beziehungsweise wird die Lücke zwischen den Linien 4 und 6 endlich gestopft) – ein Projekt, bei dem wir mit Stolz dabei sind!

  • w.i.l.m.a. will man eben

    w.i.l.m.a. will man eben

    Traditionsunternehmen setzt auf Innovation

    Tradition und Innovation, das muss kein Widerspruch sein. Das Familienunternehmen DESOI GmbH zeigt, wie es geht. Wir haben uns mit Bernd Kress, dem langjährigen Anwendungstechniker, darüber unterhalten, wie mit w.i.l.m.a. die Umstellung von Mechanik zu Elektronik gelungen ist und wie dieser Schritt auch anderen Firmen gelingt.

    Bei eguana leben wir Veränderung. Ganz im Sinne von Charles Darwin glauben auch wir daran, dass nur diejenigen vorankommen, die mit der Zeit gehen und sich rechtzeitig anpassen. Als deshalb DESOI an uns herangetreten ist mit einer Idee, den Spezialtiefbau zu modernisieren, waren wir begeistert. Das Ergebnis unserer Zusammenarbeit ist w.i.l.m.a., der „wireless injection logging monitoring assistant“, also ein elektronisches Gerät, das sämtliche Daten aufzeichnet, die während einer Injektion anfallen oder währenddessen benötigt werden.

    *****

    Traditionell werden die bei einer Injektion erzeugten Daten gesammelt und entweder auf Papier dokumentiert oder an einen lokalen Computer übertragen. Mit w.i.l.m.a. endet der Datenfluss aber nicht mehr am Gerät, sondern wird kabellos an eguana SCALES übertragen. Sämtliche Daten sind für den Anwender durch modernste Technologien geschützt und werden ausschließlich auf Servern in Deutschland bearbeitet und verwaltet, um so absoluten Datenschutz zu garantieren. Auf der digitalen Plattform können sie von den Projektbeteiligen von überall eingesehen, analysiert, Auftraggebern übergeben und natürlich auch ausgedruckt werden. „So habe ich eine ordentliche Aufstellung, eine saubere Voraussetzung für eine Abrechnung und den Nachweis, dass ich das gemacht habe, was ich machen sollte“, etwa ob Druck, Menge oder Mischverhältnisse eingehalten wurden, betont Kress.

    Darstellung der von w.i.l.m.a. übersichtlich aufbereiteten Daten
    Die von w.i.l.m.a. gesammelten Daten werden übersichtlich aufbereitet. Credit: DESOI

    Bis dahin war die Produktpalette von DESOI sehr mechanisch, von Packern, Schläuchen und Zylindern über Misch- und Pumpgeräte bis hin zu Verankerungssystemen. w.i.l.m.a. hingegen ist elektronisch beziehungsweise digital. Der Auslöser, sich in diese Richtung zu beschäftigen, kam von Kundenseite. „Wir haben uns darauf spezialisiert, unseren Kunden zuzuhören und das zu verwirklichen, was der Kunde möchte“, so Kress. Als also von einem Materialhersteller der Wunsch nach einem Kontrollgerät für Injektionen geäußert wurde, hat man bei DESOI deshalb nicht lange gezögert.

    Belegschaft an Bord holen

    Da es sich um ein inhabergeführtes Unternehmen handelt, können Entscheidungen auf sehr kurzem Wege getroffen werden. Dennoch, so Kress, sei unabdingbar, nicht über die Belegschaft hinweg zu entscheiden, sondern ihre Unterstützung einzuholen. „Der Wille, sich weiterzuentwickeln, muss von der Geschäftsführung kommen; die Unterstützung sollte aber zumindest von einem großen Teil der Belegschaft da sein“, weiß der Experte. Wer digitalisieren wolle, müsse „die Mitarbeiter mitnehmen.“ Es gehe nicht darum, alle Mitarbeiter miteinzubinden, „sonst ist das wie mit den Köchen“, zu viele verderben den Brei. Aber man müsse sie informieren und aufklären, damit sie sich mit der Neuerung identifizieren können.

    Entscheidend sei auch der Wille der Führungsebene, das Unternehmen weiterzuentwickeln. Dass in einem Familienbetrieb der Chef „mit 80 Jahren noch immer mit der Zeit geht“ und ihr sogar einen Schritt voraus ist, wie bei DESOI, ist keine Selbstverständlichkeit. w.i.l.m.a. zeigt: Der Mut zur Veränderung hat sich gelohnt.

    Mit sachlichen Argumenten überzeugen

    Die Entwicklung verlief dennoch nicht ganz reibungslos. Obwohl die Belegschaft an Bord war und die Veränderung unterstützte, gab es externe Widerstände, vor allem von den Vorarbeitern auf den Baustellen, die sich vor „Überwachung“ fürchteten. Sie von dem Projekt zu überzeugen, „hat einiges an Überredungskunst und Diskussionen gekostet“, erklärt Kress. Dass man sich durch die Verwendung von w.i.l.m.a. Zeit und eine Menge Arbeit spart, konnte aber letzten Endes auch die größten Zweifler überzeugen. Wichtig, so Kress, sei es, vernünftige Argumente zu bringen und ehrlich zu sein.

    Mittlerweile sind auch diejenigen, die anfangs Zweifel geäußert haben, überzeugt. „Es gibt nur positives Feedback von dem Gerät“, freut sich Kress. „Es wird sehr gerne damit gearbeitet. Statt analog Zettel mit handschriftlichen Aufzeichnungen zu durchwühlen, für die ich zuerst einen Schriftgelehrten brauche, um überhaupt zu verstehen, was der gute Kollege mitteilen wollte, geht mit w.i.l.m.a. alles viel schneller und übersichtlicher.“

    W.I.L.M.A. im Einsatz auf einer Baustelle
    Mittlerweile ist w.i.l.m.a. gern gesehen und oft im Einsatz (Credit: DESOI)

    Tindern im Tiefbau

    Essentiell für Entwicklung von neuen Produkten ist die Wahl des richtigen Partners. „Wir haben mit einem Elektriker begonnen, der uns die Steuerung handgemacht geliefert hat – schön, aber umständlich“, erzählt Kress. Es folgte die Zusammenarbeit mit einer Firma, „die uns eine Steuerung geschrieben haben – dort war aber die Zuverlässigkeit und Erreichbarkeit fraglich, einen Ansprechpartner konnte man nur schwer erreichen. Es war ein glücklicher Zufall, dass wir 2017 mit eguana zusammengekommen sind und es so gut passt – mit dem Unternehmen, aber auch mit den Personen.“

    Sein Tipp für die Partnersuche: „Den Markt zu beobachten, ob es jemanden gibt, der bereits in die gesuchte Richtung geht. Es kann sein, dass man auf Messen und Foren fündig wird, darauf kann man sich aber nicht verlassen“, rät er stattdessen zur Internetrecherche.

    Wie die Zusammenarbeit funktioniert

    Aber nicht nur die inhaltliche Ausrichtung ist entscheidend, für eine gute Zusammenarbeit seien Zuverlässigkeit und Vertrauen ganz wichtig, außerdem die offene Kommunikation. „Ich habe damals mit Philipp geredet und er war der gleichen Meinung: Wir sprechen offen. Es gab immer gegenseitige Kommunikation, wenn jemand etwas wissen wollte.“

    Obwohl w.i.l.m.a. längst bei verschiedenen Kunden im Einsatz ist, sei das Projekt dennoch niemals fertig, da immer unterschiedliche Anwender Anfragen stellen würden. „Der Eine möchte etwas in einer anderen Abweichung, der Andere möchte eine zusätzliche Information eingeben können, … DESOI ist hier flexibel und eguana auch.“ Wenn ein Kundenwunsch nicht machbar oder preislich uninteressant sei, werde aber auch das klar kommuniziert.

    Nicht nur w.i.l.m.a., auch der Spezialtiefbau werde sich weiterentwickeln, ist sich Kress sicher. „Ohne dass Tunnel und Brücken gebaut werden (egal, ob wir uns mit der Kutsche oder dem Auto, mit Gas, Brennstoffzelle oder elektrisch fortbewegen) kann es keine Infrastruktur geben. Es muss immer weitergebaut werden.“

    *****

    Über w.i.l.m.a.:

    Chart über die Harfacts von W.I.L.M.A. i

    Über Bernd Kress:

    Bernd Kress, geboren 1968, ist seit mehr als 33 Jahren bei DESOI. Angefangen als Maschinenbauer, ist er mittlerweile als Technischer Vertriebsleiter tätig. Ob Tunnelbau, Kellergewölbe oder Renovierungen von Museen, der Injektionsspezialist hat vieles schon gesehen. In die Digitalisierungsmaßnahmen der DESOI GmbH bringt er seine Erfahrung ein – sowohl von technischer als auch von menschlicher Seite.

    Von Mechanik über Elektronik, von Menschen über Länder gibt es nichts, was Kress nicht kennt. Nicht ohne Grund fragt sich eguana-Mechatroniker Peter Weihs in schwierigen Situationen oft: „Was würde Bernd in dieser Situation tun?“

    Bernd Kress bei der Arbeit
  • Der Name ist das Ziel

    Der Name ist das Ziel

    Jeder kennt die Szene: Eine Mutter am Spielplatz ruft „Anna!“ und fünf verschiedene Kinder antworten mit „Ja?“. Kein Wunder, dass immer mehr Eltern zu ausgefallenen Namen greifen. Auch wir sind diesbezüglich kreativ geworden und haben unsere geistigen Kinder, unsere Produkte, getauft. Wieso die Namensfindung auch bei technischen Applikationen und Software-Lösungen keine leichte Sache ist und wie wir dabei vorgegangen sind, erfahrt ihr hier:

    *****

    Wir nähern uns der Thematik aber zunächst mal über einen kleinen Umweg. Folgendes Szenario:

    Credit: pixabay

    … kommst ins Abteil und kaum hast du dich hingesetzt merkst du: Dein Sitz wackelt nicht nur, er knirscht auch ganz seltsam. Die Leuchtstoffröhre links von dir flackert– in unregelmäßigen Abständen, versteht sich. Es riecht irgendwie eigenartig-undefinierbar. Dann dreht sich auch noch dein Nachbar zu dir um und beginnt ein Gespräch und dir ist klar: Das wird eine sehr, sehr lange Fahrt.

    So stell ich es mir vor, wenn du nach intensiven Bewerbungsgesprächen endlich deinen neuen Marketing-Job antrittst – und dann feststellst: Die Unternehmensfarben sehen nicht nur aus wie das Innere der Bio-Tonne. Sie sind leider auch die absoluten Lieblingsfarben des Eigentümers und daher genauso unantastbar wie das entsetzliche Logo, bei dem sich der Verdacht aufdrängt, dass sich der Grafiker nach langen, mühsamen Abstimmungsrunden einen schlechten Scherz erlaubt hat und bis heute nicht glauben kann, dass just dieser Vorschlag dann tatsächlich übernommen wurde.

    Ganz schön schön

    Umso größer das Vergnügen, wenn man mit wirklich ansprechenden Farben arbeiten darf, das Logo einfach schön ist und der Firmenname nicht nur gut klingt, sondern eine sinnvolle Aussage hat.

    Doppelt schön, wenn man den Freiraum bekommt, sich trotzdem eigene Gedanken machen zu dürfen, um das optische Auftreten noch weiter zu verbessern. #welovewhatwedo

    Und so schön wir vor inzwischen über fünf Jahren bereits gestartet haben, sind wir mit jedem Jahr noch ein bisschen schöner geworden.

    So haben wir beispielsweise unser Logo um einen „echten“ Leguan ergänzt – der hat übrigens immer noch keinen Namen. Sehr ungewöhnlich, wo wir doch sogar unseren Buchhaltungsordner „getauft“ haben (nämlich Franz, nach meinem Onkel). Da sollten wir vielleicht mal dran arbeiten …

    Elektronikbauteile sind bei uns nicht nur in unseren Geräten unterwegs, sondern zieren inzwischen schon seit mehreren Jahren unsere Weihnachtskarten:

    Außerdem hat es unser Leguan inzwischen von der Homepage auch auf jede Menge schöner Gegenstände geschafft; vom Kaffeehäferl über die Jausenbox bis hin zum Notizbuch.

    Kurz gesagt: Dinge verschönern – läuft bei uns! Virtuell und analog.

    Wir nennen die Dinge beim Namen

    Aber Optik ist ja nicht alles, man muss die Dinge auch mal beim Namen nennen. Da hat es bei uns heuer jede Menge Möglichkeiten gegeben, unser kreatives Potential auszuleben: Wir haben unsere Produkte benannt!

    Eine Aufgabe, von der man im Marketing eigentlich normalerweise nur träumen darf und für die in der Regel spezielle Agenturen an den Start dürfen (Mein persönlicher Traum hat bei General Motors gestartet, wo mich die Farbe „Saruman“ schon immer zu einer Karriere im Autofarben-Benennen hingezogen hat).

    Bleibt die Frage: Wie kommt man zu Namen für Produkte?

    Zunächst einmal haben wir unsere aktuellen und geplanten Produkte aufgelistet und ihre jeweiligen Kern-Eigenschaften definiert. Klingt einfach – ist es aber nicht. Denn wenn man den Mehrwert, der ein Produkt nicht nur für den Kunden relevant macht, sondern auch vom Mitbewerb und anderen eigenen Produkten unterscheidet, in nur zwei bis drei Wörtern zusammenfassen muss, wird es oft wirklich kniffelig.

    Wir haben uns für jeden unserer Kernwerte passende Schlagworte überlegt – einzeln natürlich, damit alle Beteiligten ihren Gedanken freien Lauf lassen können.

    An einem einfachen Beispiel erklärt bedeutet das zum Beispiel: Die Kernwerte meines Häferls sind „liegt gut in der Hand“, „angenehme Oberfläche“, „schöner Aufdruck“. Schlagworte dazu wären „ergonomisch“, „griffig“, „Design“.

     

    Soweit – so einfach. Jetzt wird es wirklich hart. Zu den Schlagworten suchen wir jetzt Assoziationen, zum Beispiel:

    Ergonomisch – Gesundheit
    Griffig – Mehl
    Design – individuell

    Im nächsten Schritt suchen wir zu jeder dieser Assoziationen eine kreative Idee aus einem anderen Bereich –  also im Fall meines Häferls irgendetwas, das nicht mit Kaffee oder Keramik zu tun hat. Das könnte dann in etwa so aussehen (Ich hoffe, es machen alle daheim noch brav mit ihrem eigenen Beispiel mit 😉 ):

    Gesundheit – Arzt
    Mehl – Brot
    individuell – ich

    So weit, so gut. Jetzt habe ich eine ganze Reihe Wörter – was tun?

    Wir haben uns in eine Video-Konferenz gestürzt und die Whiteboard-Funktion ausprobiert, um Struktur in unsere Wortwolken zu bringen. Angefangen bei grundlegenden Entscheidungen: Welche Worte gefallen uns sehr? Welche sollten wir bei näherer Betrachtung doch streichen? Und welche Namen fallen uns aufgrund der jeweiligen Werte ein?

    Ein Papagei namens Laura

    Die Auswahl war extrem reichhaltig, divers und kreativ – und zum Glück relativ schnell in zwei Hauptgruppen zu unterteilen: Vornamen und Vögel. Optimal – war doch unser Ziel, Namen zu finden, die zusammen eine stimmige Gruppe ergeben, die gut zu uns als Unternehmen passt.

    In diesem Rahmen war alles Weitere eigentlich einfach. Zu allen Produkten haben wir je einen passenden Vor- und Vogelnamen definiert.

    Na gut, so einfach war es vielleicht doch nicht … denn was passt den nun am besten zu unserem Datenlogger? Vitali, weil er für mehr Vitalität auf der Baustelle sorgt? Bruce, weil er nicht nur wahnsinnig stark & vielseitig ist, sondern dank langer Akkulaufzeit & robustem Gehäuse auch extrem langsam stirbt? An solchen Diskussionen wird wohl schon manches Team zerbrochen sein – aber zum Glück gibt es nichts, was wir nicht mit einer strategischen Runde Schere-Stein-Papier aus der Welt schaffen können, und so war es eigentlich nur noch ein kleiner Schritt, bis wir dem gesamten Team Produktnamen in drei Varianten zur finalen Abstimmung stellen konnten – und das Votum war nicht nur eindeutig, sondern hat (zum Glück) auch genau unsere Wünsche getroffen.

    Was es nun geworden ist?

    Verraten wir nicht… sondern laden an dieser Stelle lieber zu einem kleinen Ausflug über unsere schicke neue Homepage ein!

    *****

    Diesmal haben wir keinen externen Gastautor zu Rate gezogen, sondern Julia, HR-Managerin und kreativer Kopf des Unternehmens. Liebe Julia, danke!

    Ein weiterer Dank gilt unserer Geschäftsführung, dass wir uns hier bei eguana selbst etwas überlegen dürfen und spannende Projekte dafür sorgen, dass die Arbeit immer aufregend ist und selbst bei unverändertem Job ausreichend Raum zur Weiterentwicklung bleibt!

  • Barbara sei Dank!

    Barbara sei Dank!

    Barbara hatte heuer viel zu tun. Und zwar nicht nur meine Freundin Barbara, die vom Feuilleton in die Innenpolitik einer Wiener Tageszeitung gewechselt hat, in einem Jahr, wo sich innenpolitisch extrem viel getan hat. Sondern besonders die heilige Barbara, deren Namenstag Bergleute am 4. Dezember feiern.

    Barbara wurde der Sage nach von ihrem Vater in einen Turm gesperrt – kommt dir bekannt vor? Einerseits klingt die Geschichte recht stark nach einem Märchen der Gebrüder Grimm, andererseits auch nach Lockdown – so oder so spielen lange Haare eine Rolle. Wir bei eguana benötigen (zum Glück) keine Zöpfe, um dem Lockdown-Blues den Kampf anzusagen – uns genügt dafür das eine oder andere Teamevent: Unter Einhaltung der 4G-Regeln (geimpft, getestet, genesen und genießen) haben wir zum Beispiel gemeinsam Kaffee verkostet oder schon im August unser Immunsystem beim Sport am SUP gestärkt.

    Coffee Tasting bei eguana, durchgeführt vom Kaffemik

    Datenmanagement beim U-Bahn-Bau

    Auch Barbara hat nicht tatenlos ihrem Haupthaar beim Wachsen zugesehen, sondern war heuer besonders bei uns in Wien sehr beschäftigt. So laufen ja in Wien derzeit gleich zwei Megaprojekte im Bereich U-Bahn: sowohl die Verlängerung der Linie U2 als auch  der von niemandem mehr wirklich erwartete Bau der Linie U5. Viel zu tun für die Schutzpatronin der Bergleute.

    Nicht umsonst hat ihre Statue auch im Wiener U-Bahnnetz einen Ehrenplatz, zentral zwischen den Bahnsteigen am Wiener Westbahnhof. Doch auch entlang der U2 ist die heilige Barbara schon seit der letzten Verlängerung gut vertreten, sowohl am Praterstern, als auch in der Taborstraße. Von einer weiteren Statue in der Station Zipperstraße haben wir munkeln hören – somit ist unsere Mission fürs nächste Jahr klar:  genauer hinschauen und Barbara an möglichst vielen Orten wiederfinden!

    Was die aktuellen U-Bahn-Projekte in Wien betrifft, freuen wir uns besonders, weil wir seit  November 2019 mit der ARGE U2 17 21 die Wasserhaltung beim Startschacht nahe des Matzleinsdorfer Platzes begleiten und visualisieren dürfen. Im Frühling diesen Jahres gab es bei dem Projekt einen ersten Meilenstein für uns: Die ARGE Wasserhaltung U2 18 hat die Baustelle samt eguana.water an die ARGE U2-17-21 bestehend aus STRABAG und PORR übergeben. Wir dürfen unsere Arbeit somit auch für die weiteren Jahre des U-Bahn-Ausbaus rund um den Matzleinsdorfer Platz fortführen.

    Dem nicht genug haben wir die beteiligten Baufirmen auch in anderen Bereichen hinsichtlich unseres Datenmanagements überzeugen können: Sowohl für das Datenmanagement der Bohr- und Injektionsarbeiten als auch die im Zuge des Ausbaus zu erfassenden DSV-Daten sind wir verantwortlich. Dem nicht genug haben wir auch die verantwortungsvolle Aufgabe der Setzungsüberwachung übernommen. Seit Mai diesen Jahres verarbeiten wir Daten der am Matzleinsdorfer Platz installierten Schlauchwaagen, überprüfen diese und alarmieren bei Unter- bzw. Überschreitung von Grenzwerten gemäß den Vorgaben des Auftraggebers. Hinzu kommt eine automatisierte Erstellung von Injektionsaufträgen auf Basis der gemessenen Setzungen. Bislang werden noch Vorbereitungsmaßnahmen für den Tunnelbau durchgeführt, doch wir sind gerüstet und sagen einfach mal Danke und Glück auf! An alle Beteiligten und die heilige Barbara.

    Künstliche Intelligenz für Injektionen

    Tunnelbau und Injektionen beschäftigen uns 2021 auch abseits unserer Kundenprojekte. Gemeinsam mit einem Forschungskonsortium aus STUVA, Montanuniversität Leoben, geoteam und der Züblin Spezialtiefbau arbeiten wir aktuell daran, die Bohr- und Injektionsarbeiten als Begleitmaßnahme im Tunnelbau zu optimieren. Für das Projekt mit dem Namen AVANT durften wir heuer endlich auch unsere Kollegen aus Leoben und Deutschland in der Zieglergasse empfangen – gerade noch rechtzeitig vor dem nächsten Lockdown. Gemeinsam erproben wir Ansätze, um Künstliche Intelligenz für die Optimierung der Planung von Injektionen zu nutzen – Details zum Projekt gibt es hier demnächst in einem Blogbeitrag.

    Die Nähe zu unseren Kunden und Partnern liegt uns nicht nur am Herzen, sie ist auch ein Kern dessen, was eguana ausmacht. Nicht einfach, in Zeiten wie diesen.

    Zum Glück hat sich unser Forschungspartner STUVA dieser Mammutaufgabe gestellt und trotz Pandemie einen längst überfälligen Branchentreff in Karlsruhe organisiert. Cesare und Michael waren für uns vor Ort und freuten sich über spannende Gespräche mit alten und neuen Bekannten, interessante Vorträge und allerlei Neues aus der Branche. Auch Zukunftsthemen fanden ihren Platz in der Liste der ausgezeichneten Präsentationen – und auch die heilige Barbara war natürlich nicht weit weg:

      

    Christian Thienert (STUVA, Projektleiter AVANT deutsche Seite) gemeinsam mit Michael (Projektleiter AVANT, österr. Seite)

    Im Fokus stand alles rund um den Tunnelbau, was uns – wie konnte es auch anders kommen – mit Barbara enden lässt, in deren und unseren Namen wir allen unseren Partnern, Kunden und Freunden alles Gute und einen geruhsamen Ausklang des heutigen Jahres wünschen!

    Glück Auf!

  • Wie man eine U-Bahn baut

    Wie man eine U-Bahn baut

    In unserem vorangegangenen Blogbeitrag haben wir uns der U-Bahn quasi von hinten, also geschichtlich, genähert. Heute wagen wir uns von oben heran und graben uns tief in den Untergrund. Wie das geht und welche Methoden es gibt, erfahrt ihr hier:

    *****

    Grundsätzlich gibt es sehr unterschiedliche Arten, eine U-Bahn zu bauen. Wer in Wien eine Runde dreht und verschiedene Linien ansieht, wird merken, dass sich das teilweise auch optisch bemerkbar macht. Die U6 beispielsweise beginnt in Siebenhirten in Hochlage, verläuft bis zum Bahnhof Meidling über der Erde und danach stellenweise unterirdisch, teilweise in Tieflage und auf Straßenniveau, um in Floridsdorf so zu enden, wie sie begonnen hat: in Hochlage. Grund dafür ist die Gürtelstrecke der U6, die ursprünglich Teil der alten, von Otto Wagner geplanten Stadtbahn war.

    Das U in U-Bahn steht manchmal für „Untergrund“, manchmal aber auch für „Ur hoch“ oder „Ueberirdisch“ (Credit: pixabay)

    Aber mal abgesehen von einigen Stationen, die sehr Untergrundbahn-untypisch oberirdisch verlaufen, ist eine U-Bahn ja grundsätzlich für den Untergrund gedacht (tatsächlich ist allerdings keine einzige der Wiener U-Bahn-Linien rein unterirdisch unterwegs). Während ursprünglich die Idee dahinter war, oberirdisch mehr Platz für Autos zu schaffen, dominiert heute der Wunsch nach Klimafreundlichkeit und Wohnqualität.

    Aber zurück zum Thema – wie wird denn in Wien gebaut?

    Beim U-Bahn-Bau in Wien kommen drei verschiedene Bauerten zum Einsatz. Einerseits gibt es die offene Bauweise, die uns zum Wiener Stadtgraben führt (Wer unseren letzten Beitrag gelesen hat, weiß, dass es in oder besser gesagt damals noch um Wien lange Zeit einen Stadtgraben gab, der bei Bedarf geflutet werden konnte). Die offene Bauweise funktioniert vereinfacht gesagt so, wie sie schon vor hunderten Jahren beim Bau dieses Grabens zum Einsatz gekommen ist:

    Man gräbt einen Graben – und setzt die U-Bahn rein (falls man nicht durch einen glücklichen Zufall eben bereits einen Graben hat). Wir denken dabei an die U6-Station Burggasse: Graben auf, Schienen rein, U-Bahn drauf und los geht’s. Optional kann dieser Graben dann oben „zugedeckt“ werden – wie es beispielsweise am Wiener Naschmarkt der Fall ist.

    Blick auf die U6-Station Burggasse (Credit: eguana/Julia Stefaner)

    Credit: eguana/Julia Stefaner

    Im Zuge der aktuellen Arbeiten an den Linien U2 und U5 werden Stationsbauwerke wie Liftschächte, Lüftungen und Notausstiege in offener Bauweise hergestellt.

    Für den Bau der Stationstunnel kommt zum einen der konventionelle Vortrieb nach der Neuen Österreichischen Tunnelbauweise (NÖT) zum Einsatz. Diese Art des Vortriebs bedient sich Sprengungen oder Bagger. Hier erfolgt in zyklischer Vorgehensweise zunächst die Sprengung (oder das Baggern), das Abtragen des Schutts, die Sicherung – und anschließend startet der Vorgang erneut.

    Der Bau der tatsächlichen Tunnelstrecke wiederum passiert mithilfe einer Tunnelbohrmaschine. Der sogenannte Kontinuierliche/Maschinelle Vortrieb erfolgt im Gegensatz zum konventionellen Vortrieb durchgehend, da die Tunnelbohrmaschine Bohrung und Abtransport von Schutt gleichzeitig durchführt.

    Tunnelbohrmaschineen (wie dieses hier auf der bauma 2010 in München ausgestellte Exemplar) gibt es je nach Bedarf in unterschiedlichen Größen – die größte kam bisher in Seattle zum Einsatz und maß fast 18 Meter im Durchmesser

    Die Tunnelbohrmaschine, die aktuell beim Bau der Wiener Linien zum Einsatz kommt, ist stolze 50 Meter lang und 6.5 Meter hoch – und damit deutlich größer als meine Wohnung. Für die Grabungen kommt ein riesiger Bohrkopf zum Einsatz, von dem das Abbruchmaterial abtransportiert und in weiteren Schritten die Röhre gesichert und ausgebaut wird. Und das mit einer beachtlichen Geschwindigkeit von rund zwölf Metern täglich.

    Hinderliche Hindernisse

    Klingt schnell, aber in der Realität gestaltet sich die Sache natürlich komplizierter, als einfach einen Tunnel in die Erde zu graben. Zusätzlich zu all den geologischen Herausforderungen, die schon ein „Freiland“-Tunnelprojekt spannend machen, gibt es im städtischen U-Bahn-Bau noch ein paar weitere Herausforderungen, beispielsweise Keller, Kanäle und darüberliegende Gebäuden, oder die Planung von Rolltreppen (die längste Rolltreppe Wiens findet man übrigens in der Station Zippererstraße (U3), mit einer Länge von 53 Metern – das ist aber international betrachtet nahezu lachhaft, denn die wohl längste Rolltreppe der Welt in der St. Petersburger U-Bahn misst 137 Meter).

    In Russland ist eben alles ein wenig überdimensioniert

    Aber auch Aufzugschächte für einen barrierefreien Zugang bereiten den Architekten und Planern Kopfzerbrechen. Und zu guter Letzt gibt es auch immer wieder archäologische Funden zu beachten. So kann man in Wien beispielsweise am Stephansplatz die Virgil-Kapelle besichtigen, die beim Bau der U-Bahn-Station entdeckt wurde (Fun Fact: anscheinend war diese immer nur durch eine Luke in der Decke zu betreten).

    Zum Bau der U-Bahnstation Stephansplatz gibt es noch eine weitere Anekdote, die die Schwierigkeit eines solchen Bauvorhabens auf den Punkt bringt: Während der Bauphase kamen eine Menge Sensoren zum Einsatz, um Probleme frühzeitig erkennen zu können – blöd nur, dass diese Sensoren alle Alarm schlugen, als der Messner im Dom etwas Schweres fallen ließ.

    *****

    Die nächste Station unserer Reise mit der U-Bahn bringt uns von topografischen Tiefpunkten zu genau solchen architektonischen Höhepunkten, denn wir widmen uns in unserem nächsten U-Bahn-Beitrag unter anderem Ausgrabungen und der teilweise sehr künstlerischen Gestaltung der Stationsgebäude.

  • Zu Besuch im Erdbaulabor der TU Wien

    Zu Besuch im Erdbaulabor der TU Wien

    So wie Aladdin Jasmin auf seinem fliegenden Perser eine „whole new world“ zeigte, entführte Laborleiter Dr. Roman Markiewicz uns in eine völlig neue Welt, nämlich das Erdbaulabor der TU Wien, wo auch diejenigen von uns, die normalerweise hinter Bildschirmen arbeiten, Versuche mit Bentonitsuspensionen durchführen durften.

    *****

    Wir haben den verschiedenen Injektionsmitteln bereits vor ziemlich genau zwei Jahren einen Blogbeitrag gewidmet, die Thematik damals aber von der theoretischen Seite beleuchtet. Im Labor der Technischen Universität konnten wir das Ganze nun in die Praxis umsetzen und auch selbst Hand anlegen.

    Das zertifizierte Prüflabor ist erst vor Kurzem vom Karlsplatz zum Wiener Arsenal übersiedelt. Es dient nicht nur der Unterweisung von Studierenden, die hier die wichtigsten Versuche zur Ermittlung von Bodenkennwerten vermittelt bekommen, und der Ausbildung von Lehrlingen, sondern wird auch bei Bauvorhaben zur Planung herangezogen, um Wissen über den zu bebauenden Boden zu erhalten. Getestet wird nicht nur die Bodenzusammensetzung, sondern auch die Scherfestigkeit, das Verhalten unter Druck, die Wasseraufnahme, und eben auch die Eignung von Suspensionen.

    Und genau diese Eignungsprüfungen von Suspensionen (also Injektionsmitteln, die in den Untergrund verpresst werden, um Löcher zu stopfen, Risse zu füllen, Böden zu heben oder Schlitzwände zu stützen) standen bei unserem Besuch im Mittelpunkt. Der Besuch hat es unseren IT-Technikern ermöglicht, „abstrakte Begriffe wie Injektion und Schlitzwand usw. mit konkreten Dingen zu verbinden. Das ist super, weil dann die Dinge, die ich in SCALES verarbeiten und programmieren soll, konkreter werden“, so unser Entwicklungsingenieur Joachim.

    Im Labor bekamen wir zunächst eine theoretische Einführung, dann wurde eine Suspension angerührt und damit Versuche durchgeführt, beispielsweise ihre Zähflüssigkeit festgestellt (indem man das Gemisch durch einen Marsh-Trichter laufen lässt und die Zeit stoppt, die es benötigt, um durchzufließen). Aber auch die Stützfähigkeit wurde auf die Probe gestellt, die spezielle Dichte sowie die Filtratwasserabgabe gemessen und die Fließgrenze mittels Kugelharfe ermittelt.

    In Aktion sehen zu können, wie die Prüfungen aussehen, führte auch für Entwicklungsingenieurin Nevena zu Aha-Momenten und half ihr dabei, „besser zu verstehen, was die Benutzer der Qualitail-Site benötigen.“  Im Endeffekt profitierten also nicht nur wir von dem Laborbesuch, sondern auch unsere Kunden – win-win!

    (Credit: Cesare Schwabl)
    Zuerst wird die Mischung hergestellt

    Messzylinder und Stoppuhr sind für die Versuche essentiell

    Bestimmung der Fließgrenze mithilfe mehrerer Glas- und Stahlkugeln, die gleichzeitig in Suspension getaucht werden …

    … und je nach Fließgrenze an der Oberfläche schweben oder untergehen

    Bestimmung der Viskosität mithilfe eines Marsh-Trichters