eguana on Tour: CVK Graz und WTC Neapel

Vom lokalen Fachbereich zur großen Tunnelbühne

Christian Veder revolutionierte den Grundbau: Die vom österreichischen Bauingenieur entwickelte Schlitzwandtechnik fand vom US-amerikanischen World Trade Center bis hin zur römischen Ponte Flaminio weltweit Anwendung und ist auch mehr als 30 Jahre nach seinem Tod noch zur Baugrubensicherung von tiefen Baugruben oder für Tiefgründungen gebräuchlich. Er selbst wurde für seine Pionierleistungen im Tiefbau mit einem Ehrendoktor der Universität Padua gewürdigt.

Das jährlich in seinem Gedenken stattfindende Christian Veder Kolloquium des Instituts für Bodenmechanik, Grundbau und Numerische Geotechnik der Technischen Universität Graz (wo er der erste Direktor des 1964 neu gegründeten Instituts war) ging heuer in die 34. Auflage. Von 25. bis 26. April traf sich das Who-is-Who des deutschsprachigen Spezialtiefbaus zu dem Themenschwerpunkt „Aktuelle Entwicklungen in Bohrtechnik und Injektionsverfahren – Anwendungen in der Geotechnik“. Als Digitalisierungstreibende in diesem Fachgebiet konnten wir natürlich nicht fehlen – Philipp und Michael berichten von ihren Erfahrungen:

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Wie jedes Jahr lag auch diesmal der formale Fokus des Kolloquiums auf spannenden Fachvorträgen und einem Austausch in lockerer Atmosphäre.

Den Anfang machte der emeritierte Professor und Injektionsexperte Gert Stadler mit einem Vortrag zu „normgerechter Injektionsplanung“. Weiter ging es mit spannenden Projektpräsentationen aus aller Welt, wie jene von Florian Weber, der ausgewählte Spezialtiefbauprojekte vorstellte, bis hin zu Diskussionsrunden zu aktuellen Entwicklungen der Bohrtechnik und Bohrlochvermessung. Nach einem Block zu Hebungsinjektionen wurden dann durstig die Stände der Aussteller besucht. Man konnte sich sowohl mit alt bekannten Partnern und Freunden als auch bis dato unbekannten Experten gleichermaßen austauschen. Ein Benefit dieses vergleichsweise familiären Kolloquiums, welches den Charme der Kleinstadt Graz widerspiegelt.

Den ersten Tag ließ man entspannt über den Dächern der steirischen Hauptstadt im Restaurant Schlossberg ausklingen. Ein kulinarisch außergewöhnliches Buffet mundete und rundete den erfolgreichen ersten Tag ab.

BIM und die Digitalisierung

Der zweite Tag stand ganz im Zeichen der Digitalisierung und der Nutzung vom BIM im Spezialtiefbau. Sewerin Sabew von der Renesco GmbH eröffnete mit einem fulminanten Auftritt und schaffte es, auch die letzte Müdigkeit von diversen Nachtschwärmern durch seine Vortragsmethodik zu vertreiben. Herr Wittke von WBI ergänzte noch planerische Aspekte zu den Projekten in Stuttgart und führte den Hörern die komplexe Geologie und das gewachsene Injektionskonzept vor Augen. Zum Abschluss wussten Patrick Gabriel der Züblin Spezialtiefbau GmbH und das technische Büro der Strabag mit ihren Ideen zur Umsetzung von BIM in der Injektionstechnik und der Darlegung des Weges dahin zu fesseln.

Patrick Gabriel hinterfragt den BIM-Ansatz für Injektionen: „Injektionen digital planen, dann digital optimieren!“ (Credit: Michael Ouschan)

  

Und obwohl wir als eguana im Vergleich mit den anwesenden Größen der Baubranche noch sehr jung und klein erscheinen, mussten wir uns keineswegs verstecken! Mit stolzgeschwellter Brust prangte der Leguan auf der Leinwand unserer Kunden und eguana wurde des Öfteren als entscheidender Faktor und Partner in der aktuellen Entwicklung genannt.

Wir fühlen uns geehrt!

Neapel sehen und sterben.

Vom beschaulichen Graz hin in die Metropole Neapel ging es dann für Philipp zum World Tunnel Congress 2019. Das neapolitanische Gebiet, wo unterirdische Bauarbeiten 5.000 Jahre zurück bis in die Römerzeit reichen, gilt als Wiege des Tunnelbaus. Die Planung und der Bau von unterirdischen Werken mit Schwerpunkt auf Tunnelbau, Ingenieurwesen und Innovation standen deshalb im Fokus des Kongresses.

Von Montag, den 6., bis Mittwoch, den 8. Mai, durfte Philipp dort das Poster zu unserem gemeinsamen Paper mit Florian Weber der Züblin Spezialtiefbau GmbH und dem unseren Lesern bekannten Partner Leopold Winkler der TU Wien der Fachwelt vorstellen. In einem eigenen Posterraum hatten Besucher die Möglichkeit, sich Lösungen plakativ anzuschauen und Vortrags-Slots mit den Autoren zu buchen. Das neue Format fand zwar nicht den erhofften Anklang, eguana konnte sich aber dennoch ein gutes Bild von der großen Bühne machen und mit Projektleitern internationaler Tunnelbauprojekte vernetzen.

Totem mit dem e-Poster (Credit: Philipp Maroschek)

Runde zwei der Kongresse ist somit offiziell vorbei, weiter geht es nach dem Sommer. Als nächstes geht es auf einen kurzen Abstecher nach Stuttgart, wo wir den Tunnel Feuerbach besichtigen – aber mehr dazu ein anderes Mal.

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Von Julia Stefaner

Julia hat Wirtschaft studiert und sich ursprünglich als Office Allrounderin bei eguana beworben. Aber eigentlich macht sie alles, was nicht direkt mit Technik zu tun hat. Vor allem motiviert sie uns jeden Tag aufs Neue, unsere Zeiterfassungen zu machen und Belege rechtzeitig abzugeben. Wie das am besten geht, hat sie vermutlich von ihren zwei Kindern gelernt. Wir arbeiten jetzt hart daran, ihr noch ein paar technische Grundbegriffe beizubringen.