Das härteste Vieh – einer für alle, alle für einen

Jeder weiß, dass Tiere in Gefangenschaft nicht immer sonderlich glücklich sind (deswegen haben wir auch keinen echten Leguan im Büro – auch wenn es wirklich cool wäre). Noch unglücklicher, als in Käfige eingesperrt zu werden, macht es sie, wenn sie alleine leben, ohne Kontakt zu ihren Artgenossen.

Selbiges gilt auch für unsere fleißigen eguanas und groundfynken – denn auch wenn man Programmierern manchmal (und völlig zu Unrecht) nachsagt, sie wären eher Einzelgänger als Herdentiere, so sind unsere Exemplare durchgängig ausgesprochen sozial und gemeinsam weit mehr als die Summe ihrer Teile.

Aller guten Dinge sind zwölf

Gemeinsame Ausflüge ins Fitnesscenter, mittägliche Diskussionen, welchem Restaurant wir heute einen Besuch abstatten sollen, und konstruktive Kaffeepausen waren Teil unseres Alltags, Teamarbeit der liebste, wichtigste Teil unserer Arbeit – bis Corona kam und Homeoffice mit sich brachte. Seither bleibt der beliebteste Raum im ganzen Büro (die Küche) frei von Essensdüften, der Geschirrspüler fristet ein inhaltsloses Dasein, und die Putzfrau fragt sich, wofür sie eigentlich jede Woche den Staub von unseren Tastaturen wischt.

Gähnende Leere im Büro …
… und im Labor.

Damit wir in unserer auferlegten Einsiedelei dennoch nicht den Kontakt zueinander verlieren, mussten wir kreativ(er) werden.

Warten, dass es besser wird, reicht nicht – und entspricht auch überhaupt nicht dem, was wir bei eguana leben und wie wir mit und für unsere Kunden arbeiten. Da wir uns noch länger nicht „in echt“ sehen können, brauchte es einen Plan. Nicht, weil wir unsere Zeit sonst nicht sinnvoll nutzen können – aber weil der Teamgedanke einer der Grundpfeiler unserer Arbeit ist und wir gemeinsam einfach am besten funktionieren.

Der Gedanke, dass Arbeit Freude bereiten soll, stößt an seine Grenzen, wenn für alles, das normalerweise um die Arbeit drum herum stattfindet, plötzlich kein Raum mehr da ist und man Kollegen plötzlich seit Monaten nicht mehr gesehen hat und nur noch Arbeitsaufträge austauscht.

Zum Glück sind wir flexibel!

Also haben wir nicht nur unsere Arbeit nach Hause verlegt, unser Team gespalten und die digitale Kommunikation massiv raufgeschraubt – wir haben vor allem auch ein Konzept entwickelt, um zwischen Homeoffice, Distance Learning und dem ganz normalen Alltagswahnsinn als Team in Kontakt zu bleiben.

Gemeinsam weniger einsam

Digitale Teamevents werden in diesem Zusammenhang nicht wirklich irgendjemanden überraschen. Egal ob ein einfaches Zoom&Beer, digitales Pictionary oder eine Runde Online-Schach – wir sind begeistert mit dabei. Zurzeit freuen wir uns auf eine gemeinsame Runde Mario Kart, virtuelles Pubquiz und ein Krimidinner. Damit sind Februar, März und April abgedeckt, und im Mai rechnen wir fest damit, dass wir wieder gemeinsam etwas Outdoor unternehmen dürfen!

Wer kommt als Erster ins Ziel?

Das montägliche Kick-off, um den Überblick zu behalten, wer die Woche womit beschäftigt sein wird, gehört genauso fix ins Repertoire wie unsere Tech-talks, bei denen alle zwei Wochen jemand aus dem Team ein technisches Thema kurz vorstellt.

Etwas persönlicher ist unsere „Hoch/Tief“-Chat-Gruppe, in der wir uns über persönliche Höhepunkte und Tiefschläge – egal ob beruflicher oder privater Natur – auf dem Laufenden halten. Oft ein Grund, sich mit zu freuen, immer wieder Auslöser für ein Lächeln. Und einfach schön, zu sehen, wie es den anderen so geht (Auch wenn langsam Stimmen laut werden, man könnte die Gruppe in „Julia’s Backofen-Gruppe“ umbenennen. Aber nach inzwischen drei Wochen, in denen ihr Backrohr zunächst die gesamte Wohnung stromfrei gemacht hat, um seither nur noch als Küchenlampe zu funktionieren, sind wir alle optimistisch, dass dieses Problem gelöst ist, bevor dieser Blogbeitrag online geht.).

Do or do not, there is no try (Yoda)

Mein persönliches Highlight aber ist der Kampf um den Titel „das härteste Vieh“. Die Grundidee dazu entstammt unserer corona-vereitelten Teilnahme am Spartan Race. Flexibel wie wir sind, hatten wir uns überlegt, einfach unser eigenes kleines Spartan Race zu veranstalten, nur für uns intern. Aber geht das, wenn wir uns alle nicht sehen können?

Ganz ehrlich. Wenn wir uns von so etwas wie einem Lockdown davon abhalten lassen würden, unser Können unter Beweis zu stellen, sollten wir uns vermutlich ein neues Betätigungsfeld suchen.

Mit einem einfachen Konzept und spannenden Bewerben haben wir also mit Beginn des neuen Jahres die erste Runde unseres „härtesten Viehs“ gestartet – bei dem wir in Zweierteams nicht nur in Hinblick auf Sportlichkeit und Kreativität an unsere Grenzen gegangen sind, sondern uns vor allem in den unterschiedlichsten Konstellationen abseits der Arbeit „gesehen“ haben. Um miteinander zu planen, Strategien zu entwerfen, sogar zu zeichnen – aber auch, um den anderen bei ihren Meisterleistungen zuzusehen, uns gegenseitig anzuspornen und einfach mal wieder Zeit miteinander zu verbringen.

Bis eine/r weint

Was wir so gemacht haben? Was nicht!

Wir haben Milchpackungen in einem 90-Grad-Winkel gehalten …

…und trotzten mit einem freudigen Lächeln im Gesicht dem Brennen in der Schulter.

Wir haben Pfeil um Pfeil geworfen …

… und Bullseye um Bullseye verfehlt.
Wir haben Zeit im Wandsitz verbracht.
Wir haben uns gedehnt, bis die Muskeln geknirscht haben (Der Name dieser Position ist übrigens: der Leguan)
Wir sind an unsere körperlichen Grenzen gegangen (Wer kann den groundfynk länger halten als Michi, mit 111 Sekunden unser Rekordhalter?)
Wir haben uns im Synchron-Zeichnen versucht…

… und sind auch sonst ziemlich kreativ geworden – zum Beispiel haben wir uns auf die Suche nach möglichen Preisen für unser Siegerteam gemacht. Von Strawberry Sprinkles bis hin zu wöchentlichen Kuchenlieferungen war alles dabei.

In den rein sportlichen Bewerben ging zwar Bernhard als Sieger hervor. Das härteste Vieh ging aber an das Team Alpendohlen, bestehend aus Michi und Cesare, die sich nun auf ihren Sieg in Form eines Wanderpokals freuen – der ist aber noch nicht fertig, weshalb sie stellvertretend die Auszeichnung für das „freizügigste Kostüm“ erhalten, die meine Oma 1988 erhalten hat (Sie war damals als Sissi und ihre beste Freundin als Franz verkleidet – wer es schafft, davon ein Bild aufzutreiben, gewinnt ein Geschenkpaket, gestiftet von Julia).

 

Resümee:

Wir haben uns seit Oktober wenn überhaupt, dann nur vereinzelt gesehen – aber wir sind gemeinsam noch mindestens so unschlagbar, wie wir es letztes Jahr um diese Zeit waren.

Wer wie wir sein Können unter Beweis stellen möchte, kann sich hier die vollständige Liste unserer Bewerbe herunterladen (die Wahl des Preises könnt ihr einfach weglassen). Ergebnisse schickt ihr am besten an julia.stefaner@eguana.at, wir werten aus und informieren euch über euren Platz im Ranking.

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Von Anna Riedler

Als der Orientierungssinn vergeben wurde, hatte sich Anna gerade verlaufen. Umso besser, dass ihre Arbeit mit Baustellen nur peripher zu tun hat – sie würde vermutlich nie wieder zurück ins Büro finden. Stattdessen schreibt die studierte Journalistin fleißig Texte für unsere Homepage, unseren Blog, und literaturnobelpreisverdächtige Kurzbeschreibungen.