1786 war in vielerlei Hinsicht ein bedeutendes Jahr (wie so ziemlich jedes Jahr seit der Erfindung des ersten Kalenders, wenn man nur lange genug sucht): Der Uraufführung von Figaros Hochzeit im Wiener Burgtheater im Mai folgte im August einerseits die Erstbesteigung des Mont Blanc, andererseits der Tod das preußischen Königs Friedrich II., auch „Der Alte Fritz“ genannt. Während der Stern des alten Fritz sich im Abgang befand, begann gleichzeitig ein neuer Stern zu strahlen: der des „kleinen Gauß“.
Es gibt im Grunde drei Arten der Beziehung zwischen Mathematiklehrer und Schüler:
- – Positiv (Merkmal dieser Beziehung ist die häufig senkrecht ausgestreckte Hand des Schülers in Kombination mit dem Wohlwollen des Lehrers. Der Begriff des Schülers wird in diesem Fall von Klassenkameraden häufig synonymisch mit dem Wort „Streber“ verwendet.),
- – Neutral (Hier versteckt sich der Schüler meist hinter seinen Büchern, eifrig bemüht, nicht aufzufallen und auf gar keinen Fall zum Vorrechnen an die Tafel gerufen zu werden.) und
- – Negativ (Diese Art der Beziehung wird charakterisiert durch einen bis zur Matura andauernden Kampf zwischen beiden Parteien, das häufige Fernbleiben des Schülers vom Unterricht –im Fachjargon als „schwänzen“ bekannt–, roter Tinte und vielen Klassenbucheinträgen.).
In Sekunden auf hundert
Die Beziehung von Carl Friedrich Gauß und seinem Mathelehrer lässt sich wohl am besten als ambivalent beschreiben. Im besagten Jahr 1786 stellte der Rechenlehrer Herr Büttner seiner Klasse zur längeren Beschäftigung die Aufgabe, alle Zahlen von 1 bis 100 zu addieren. Statt aber für den Rest der Stunde über seine Schiefertafel gebückt dazusitzen, stand Gauß –damals neun Jahre alt– nach ein paar Minuten wieder vor seinem Lehrer und legte ihm mit den Worten „Ligget se“ („da liegt sie“) die Tafel auf den Tisch (Hier sei angemerkt, dass Gauß nicht so frech war, wie es jetzt klingt. „Ligget se“ war damals die übliche Form, eine Antwort zu geben.).
Siehe da, das Ergebnis war korrekt. Gauß, der mit drei Jahren schon die Gehaltszettel seines Vaters korrigierte, hatte –statt 1+2+3 und so weiter zu rechnen– eine Abkürzung genommen, indem er 50 Paare mit der Summe 101 gebildet hatte (1+100, 2+99, … 50+51) und 5050 als Ergebnis erhalten hatte. Die Formel (n+1)*n/2 wurde später als die Gauß’sche Summenformel bekannt – oder eben als kleiner Gauß.
Sehr glücklich dürfte Herr Büttner nicht darüber gewesen sein, dass aus seiner freien Stunde gerade einmal drei freie Minuten wurden. Nichtsdestotrotz erkannte er das Genie seines Schülers an und förderte seine mathematische Karriere.
Und warum erzählen wir das eigentlich?
Wer sich bei uns bewirbt, hat gute Chancen, dass wir ihm oder ihr die Aufgabe stellen, alle Zahlen von 1 bis 100 zu addieren (jetzt natürlich nicht mehr, wir haben aber schon neue Rätsel parat).
Wieso stellen wir ausgerechnet diese Frage?
Bloß so – weil wir es können. Aber mal im Ernst: Wenn man bei eguana arbeiten möchte, ist es von Vorteil, wenn man um die Ecke denken kann. Wer kreative Lösungswege erarbeiten und auch mal out-of-the-box denken kann, der ist bei uns genau richtig.
Gauß, der am heutigen 30. April seinen 271. Geburtstag begeht, ist in gewisser Weise ein Sinnbild für eguana: Er war innovativ, kreativ und ein Querdenker – so wie wir es sind. Und so wie eguana SCALES es tut, hat er sich einen mühsamen Prozess hergenommen und ihn im Handumdrehen vereinfacht. Statt manuell Listen führen und komplizierte Excel-Tabellen auswerten zu müssen, reicht für unsere Bauingenieure ein Blick in SCALES, schon haben sie die Lösung für ihre Probleme zur Hand. Es kann so einfach sein 🙂